Dragovic: "Ich habe viel daraus gelernt"

Im Rampenlicht: Aleksandar Dragovic ist der letzte Österreicher in der Europa League.
Aleksandar Dragovic trifft mit Dynamo Kiew auf Fiorentina mit Mario Gomez, der ihn einst Lügen gestraft hat.

Aleksandar Dragovic hat im Trikot von Basel, Dynamo Kiew oder jenem des Nationalteams schon etliche Klassestürmer kaltgestellt: Rooney, Ibrahimovic oder zuletzt Lukaku und Dzeko. Nur an Mario Gomez hat er weniger gute Erinnerungen. 2012, als Dragovic mit Basel in München gegen die Bayern mit 0:7 unterging, traf Gomez vier Mal. Wer genau hingesehen hat, dem ist nicht entgangen, dass der einstige Bayern-Star den Österreicher nach jedem seiner Treffer mit einem wenig eleganten Griff in den Schritt zu provozieren versuchte.

Warum er dies tat? Dragovic wurde im Vorfeld der Partie vom Schweizer Boulevard-Blatt Blick wie folgt zitiert: "Gomez macht nicht immer schöne Tore, viele sind Abstauber. Dass er nicht gerade der größte Kicker ist, wissen wir alle." Heute schmunzelt Dragovic darüber. "Es ist nicht ganz so geschrieben worden, wie ich es gesagt habe, aber gut, ich war jung und goschert und habe sehr viel daraus gelernt", betont der 24-Jährige. "Und Gomez ist nach wie vor ein Weltklasse-Stürmer."

Wie es im Fußball so ist, gibt es immer wieder ein Wiedersehen. Am Donnerstag, 21.05 Uhr, empfängt Dragovic mit Dynamo Kiew die AC Fiorentina mit Gomez im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League (ORFeins live).

Gelb-Gefahr

Während Gomez, der in Florenz in der Kritik steht, vielleicht anfangs nur auf der Bank sitzt, ist Dragovic als Abwehrchef gesetzt. Was seinem Team nach dem Achtelfinal-Triumph gegen den FC Everton mit einem 5:2-Heimsieg zuzutrauen ist? "Die Chancen stehen 50:50", sagt Dragovic, der bei einer Gelben Karte im Rückspiel in einer Woche gesperrt wäre. "Wer mehr investiert, wird am Ende weiterkommen."

Mit Ausnahme des Fansektors, der wegen Ausschreitungen versperrt bleiben muss, sind alle Tickets im Nationalstadion von Kiew längst verkauft. "Wenn sie 150.000 Karten hätten, wären die auch weggegangen", erzählt Dragovic. Das Interesse an der Europa League ist groß, auch zuletzt gegen Everton waren 70.000 im Stadion. Da macht es auch nichts, dass in der Liga oft nur 10.000 kommen. "Man muss verstehen, dass die Menschen hier noch andere Sorgen als Fußball haben."

Sorgenkind Mario Gomez

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