Für Alaba und die Bayern wird's wieder ernst

Neue Freunde: Robert Lewandowski und David Alaba spielen einander bei Bayern die Bälle zu.
Der Bayern-Legionär startet im Supercup gegen Dortmund in die neue Saison.

Seit 8. Juli steht David Alaba bereits im Training. Während einiger seiner Kollegen noch bei der Weltmeisterschaft in Brasilien um den Titel spielten, bereitete sich der 22-Jährige in München auf die neuen Aufgaben mit den Bayern vor. Am Mittwoch ist die Vorbereitung offiziell zu Ende. In Dortmund (18.00 Uhr, live Sky und ZDF) fordert Vizemeister und Vize-Cupsieger Borussia den Doublegewinner aus München im deutschen Supercup heraus.

Die zahlreichen deutschen Weltmeister werden das Prestigeduell aber kaum prägen, denn den Trainingsdefiziten ihrer Topstars wollen die Trainer der beiden deutschen Topklubs bei ihren Aufstellungen und Einwechslungen Rechnung tragen. "Wir haben nur acht, neun Spieler fit, nicht mehr", betonte Bayerns Startrainer Pep Guardiola, der am Dienstag vor dem Abschlusstraining in München offen ließ, mit welchen seiner sechs Champions von Brasilien er überhaupt für den Supercup plant. BVB-Coach Jürgen Klopp wird zumindest auf Abwehrchef Mats Hummels verzichten. Darüber hinaus werden Marco Reus, Nuri Sahin, Jakub Blaszczykowski und Ilkay Gündogan beim Probelauf gut eine Woche vor dem Ligastart fehlen.

Im Fokus stehen wird aber ohnehin Robert Lewandowski nach seinem ablösefreien Wechsel vom BVB zum Rekordmeister in diesem Sommer. "Er hat sich richtig gut eingefügt bei uns", berichtet David Alaba, der sich auf Anhieb gut mit dem Polen verstanden hat. Was Lewandowski auszeichnet? "Er ist sehr stark am Ball, lauert nicht nur im Strafraum sondern ist ein sehr moderner Stürmer. Er bewegt sich viel und spielt ständig mit. Wir werden viel Freude mit ihm haben."

Ob auch die Dortmunder Fans eine Freude mit dem 25-Jährigen haben, wenn er nach vier Jahren in Schwarz-Gelb nun ausgerechnet im Bayern-Dress an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt, bleibt noch abzuwarten.

Kein Pfeifkonzert

Anders als Mario Götze, dem die meisten BVB-Fans den Wechsel aus Dortmund nach München im vorigen Sommer noch immer nicht verziehen haben, muss Lewandowski kein Pfeifkonzert fürchten. "Die Leute werden ihn aufnehmen, wie sie ihn verabschiedet haben", sagte Sebastian Kehl. Schelmisch grinsend fügte der Dortmunder Kapitän an: "Aber ich weiß nicht, ob er davon ausgeht, bei einem Torerfolg bejubelt zu werden."

Auf die leichte Schulter nehmen will man den Supercup bei den Bayern nicht. Zumindest offiziell nicht. "Ein Finale ist kein Test, kein Probieren, nein, nein, nein", machte Guardiola in schrulligem, aber nicht schlechtem Deutsch klar. Und Alaba erinnerte: "Im Vorjahr haben wir dieses Spiel verloren. Das wollen und müssen wir diesmal besser machen."

Auf welcher Position der 22-Jährige in diesem Spieljahr vorwiegend zum Einsatz kommen wird, darauf darf man gespannt sein. Mit Juan Bernat wurde ein linker Verteidiger geholt. Der Abgang von Kroos, die Verletzung von Thiago und der späte Trainingstart der Weltmeister Lahm und Schweinsteiger lassen den Wiener vorerst im Mittelfeld vermuten.

Auf das Kapitänsamt bei den Bayern wird er noch ein wenig warten müssen, wenngleich er vor einer Woche im Test gegen die MLS-Auswahl in den USA die Schleife tragen durfte. Alaba realistisch: "Da sind schon noch ein paar Kaliber vor mir an der Reihe."

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