Applaus für Ogris beim ersten Training

Andreas Ogris kennt die Austria wie seine Westentasche. Seine Blickrichtrung gilt nur der Zukunft, nicht der Vergangenheit.
Die Austria-Legende leitete am Montagnachmittag erstmals als Chef das Training.

Noch a Trinkpause!" Nur selten wurde Andreas Ogris am Montag bei seinem Debüt als Austria-Trainer laut und zitierte seine neuen Spieler zu sich. Die Legende ist zurück, wenn auch nur interimistisch für zehn Spiele bis Saisonende. Er soll die Austria in den Europacup führen. Kein leichtes Unterfangen.

Applaus für Ogris beim ersten Training
ABD0149_20150323 - WIEN - ÖSTERREICH: Interimscoach Andreas Ogris (L) am Montag, 23. März 2015, während einer Trainingseinheit des FK Austria Wien in Wien. - FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
Die 70 Zaungäste (nicht nur böse Zungen sprechen vom letzten Rest an Austria-Fans) beim Training auf Platz 4 spendeten jedenfalls aufmunternden Applaus, als Ogris mit der Mannschaft zur Übungseinheit erschien. Der 50-Jährige, ansonsten stets für einen Schmäh zu haben, wirkte ernsthaft, ruhig und konzentriert wie selten zuvor.

Um 14.45 Uhr betrat er flotten Schrittes, wie einst in seiner aktiven Karriere als Flügelflitzer, die Trainerkabine. Zuvor hatte er gar nicht clever agiert, postierte er doch seinen Smart nicht auf den für ihn vorgesehenen Trainer-Parkplatz. Um 15 Uhr hielt er im Beisein von Sportdirektor Franz Wohlfahrt eine fünfminütige Ansprache an die Mannschaft, die am Montag eine Rumpftruppe war, weil schon einige Spieler bei diversen Nationalteams weilten.

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ANDREAS OGRIS
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Aufwärmphase

Mit 16 violetten Kickern übte Ogris nach dem Aufwärmen diverse Spielformen. Spieler wie die Routiniers Mader und Ortlechner, unter Baumgartner aussortiert und zu Reservisten degradiert, erhalten unter Ogris eine faire Chance, wenngleich ihre im Sommer endenden Verträge nicht verlängert werden. Nach knapp 90 Minuten war der wenig spektakuläre Erstauftritt von Ogris zu Ende.

"Grüß Gott die Herren, und Damen natürlich", begrüßte der "Ogerl" alle in der nachfolgenden Pressekonferenz. "Wir haben grundsätzliche Dinge heute besprochen, damit alle wissen, wie die Züge verkehren. Wenn alle Spieler wieder da sind, dann werden wir ins Detail gehen." Ogris legt viel Wert auf Disziplin, wirft ein Auge auf das Auftreten der Spieler auf dem Platz und abseits des Platzes. "In den ersten Tagen werde ich in erster Linie beobachten, wie sich die Spieler verhalten." Längere Einzelgespräche mit seinen Schützlingen wird er noch in dieser Woche führen. "Ich bin überzeugt, dass in dieser Mannschaft genügend Qualität steckt, damit wir unser Ziel erreichen."

Am Dienstag steht der 50-Jährige vor der ersten großen Herausforderung, einem Auswärtsspiel. Die Austria testet sich nämlich selbst bei Waidhofen/Ybbs, ein Klub der achten Leistungsstufe. Die Violetten gelten bei den Wettbüros als Favorit, Ogris darf mit dem sogenannten Trainereffekt spekulieren.

Sein Heimdebüt wird Ogris erst am 19. April gegen den WAC und Didi Kühbauer feiern. Zuvor stehen ausschließlich Spiele in der Ferne gegen Salzburg, Kapfenberg und Grödig auf dem Programm.

Hleb im Visier

Sportdirektor Wohlfahrt erzählte unterdessen von seinem Sonntagsausflug nach Istanbul, wo er sich das Spiel Basaksehir gegen Genclerbirgili zu Gemüte führte. Und das aus gutem Grund. Denn bei Genclerbirgili spielt ein gewisser Alexander Hleb, einst bei Arsenal oder Barcelona und auch in Stuttgart tätig.

Gut möglich, dass Wohlfahrt den 34-jährigen Weißrussen nach Wien-Favoriten als Antreiber und Spielmacher lotsen möchte.

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