Deutschland gegen Italien gefordert

Mit Neuer fehlt den Deutschen eine alte, verlässliche Kraft
Nach dem 2:3 gegen England gibt es am Dienstag die Chance auf Wiedergutmachung - aber ohne den erkrankten Neuer

Der zuletzt alles andere als überzeugende Fußball-Weltmeister Deutschland ist am Dienstag (20.45 Uhr/live ARD) gegen Italien gefordert. Ausgerechnet gegen den Angstgegner soll das Team von Joachim Löw in München seine Kritiker Lügen strafen. Seit mehr als 20 Jahren haben die Deutschen nicht gegen Italien gewonnen. England empfängt in einem weiteren Schlager die Niederlande, Frankreich Russland.

Die verspielte 2:0-Führung am Samstag bei der 2:3-Niederlage gegen England hat an Deutschlands fußballerischem Selbstverständnis genagt. Gegen die Italiener setzte es im EM-Halbfinale 2012 eine bittere 0:2-Niederlage. Der bisher letzte Sieg datiert von Juni 1995 in Zürich (2:0). Bei einem Turnier haben sich die Deutschen überhaupt noch nie gegen die „Azzurri“ durchgesetzt.

„Wir wollen eine Topleistung abrufen, auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel ist“, erklärte Ersatzkapitän Sami Khedira. Der Mittelfeldspieler von Juventus Turin hat die DFB-Kapitänsschleife von Bastian Schweinsteiger übernommen - auf Zeit, wie er betonte. Schweinsteiger bangt nach einer neuerlichen Knieverletzung um die EM-Teilnahme. Khedira: „Jeder, der Basti abschreibt, macht momentan einen großen Fehler.“

Umstellungen

Gegen die Italiener dürfte es zu einigen Umstellungen kommen. Eine Einsatzgarantie gab Löw nur Mario Götze, der sich in seinem 50. Länderspiel vor den eigenen Fans beweisen darf. Der Reservist von Bayern München dürfte an vorderster Front Sturmtank Mario Gomez ersetzen. „Es lohnt sich immer, Mario zu unterstützen. Er kann Dinge, die andere nicht können“, sagte Löw über den Goldtorschützen des WM-Finales von 2014.

Und seit Montag ist es bekannt: Tormann Manuel Neuer reiste nach Angaben des DFB wegen einer Magenverstimmung aus dem Team-Quartier ab. „In Abstimmung mit der medizinischen Abteilung entschied die Sportliche Leitung, dem 30-Jährigen eine Pause zu geben“, hieß es in der DFB-Mitteilung. Als Alternativen für die Partie am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) stehen die Länderspiel-Neulinge Bernd Leno (Bayer Leverkusen) und Kevin Trapp (Paris Saint-Germain) sowie der bereits viermal eingesetzte Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona) bereit.

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