Fuchs profitiert vom Mattersburg-System

Der Teamkapitän ist wieder Fixstarter, weil Schalke spielt wie Mattersburg vor mehr als sechs Jahren.

Schalke brach am Dienstag nach Maribor auf, wo heute ein Endspiel auf dem Programm steht. Nur mit einem Sieg haben die Deutschen noch Chancen auf das Achtelfinale in der Champions League. Schalke muss dabei aber auf die Schützenhilfe von Chelsea hoffen, denn macht Sporting Lissabon in London auch nur einen Punkt, müssen die Deutschen nächste Saison in der Europa League weiterspielen.

Bei Schalke fehlt Kevin-Prince Boateng, der schon bei den letzten beiden Siegen wegen einer Knöchelverletzung nicht dabei war. Mit an Bord im Flieger nach Slowenien ist auch Christian Fuchs. Der österreichische Teamkapitän ist derzeit wieder fixer Bestandteil in der Truppe der Gelsenkirchner.

Neuausrichtung

Mit ein Grund dafür ist die neue taktische Ausrichtung von Trainer Roberto di Matteo. Der hatte vor dem Spiel gegen Wolfsburg im Abwehrzentrum auf eine Dreierkette umgestellt. Dadurch spielen die Außenspieler offensiver, haben mehr Absicherung nach hinten. Auf der linken Seite ist Fuchs dieser Außenspieler. "Ich fühle mich auf der etwas vorgezogenen Position wohl, habe das in Mattersburg fünf Jahre gespielt", sagt Fuchs.

Di Matteo kehrte im nächsten Spiel zum alten System zurück, setzte Fuchs auf die Bank – Schalke verlor gegen Chelsea 0:5. Diesmal war Fuchs nicht der Sündenbock. Der Österreicher hat aber in seinen dreieinhalb Jahren bei Schalke viel an Standing verloren. Wobei in dieser Saison die Zahlen für ihn sprechen. In fünf von 20 Bewerbsspielen saß er nur auf der Bank, Schalke gewann nur eines davon. Und von den neuen Spielen, in denen der Linksfuß über 90 Minuten im Einsatz war, hat Schalke nur eines verloren.

Das Jahr 2014 war das härteste in der Karriere des 28-Jährigen. Nach seiner Knieoperation im März hat er letzte Saison kein Spiel mehr absolviert. "Ich habe acht Monate mit Schmerzen gespielt", sagt Fuchs. Schon im Herbst hatte das Knie mehr als gezwickt. "Ich hätte sofort Stopp machen müssen, im Nachhinein ist man aber immer gescheiter." Im Sommer hatte man ihm schon signalisiert, dass er gehen könne, wenn ein Angebot kommt. Aber dann verletzte sich Youngster Kolasinac am Knie und die Wechselgerüchte verstummten.

Doch auch nach dem Trainerwechsel von Keller zu Di Matteo lief es anfangs nicht ganz rund für Fuchs. Der war von einem Sieg mit dem Team gegen Montenegro zu Schalke gekommen, hatte im ersten Spiel unter dem neuen Coach auch gespielt. "Er hat gemeint, dass ich gut gespielt habe. Im nächsten Spiel bin ich aber auf der Bank gesessen." Wie gegen Chelsea. Nach dem 0:5 stellte Di Matteo das System wieder um. Fuchs durfte wieder spielen und sagte nach dem Sieg gegen Mainz: "Er hatte seine Vorstellungen. Das hat nicht funktioniert. Daraus kann man nur lernen."

Über seine Zukunft macht er sich Fuchs keine Sorgen. "Mein Vertrag läuft bis zum Sommer. Mal schauen, was sich ergibt."

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