Bayern in Deutschland wieder der Gejagte

David Alaba und seine Bayern wollen den Titel verteidigen.
David Alaba und Co. wollen mit Neo-Trainer Carlo Ancelotti den 5. Titel in Serie holen.

Nach der Sommerpause startet die deutsche Fußball-Bundesliga in die 54. Saison, und wieder einmal stellt sich die Frage, ob der FC Bayern zu stoppen ist. Der Rekordmeister und Titelverteidiger eröffnet gegen Werder Bremen am Freitag (20.30 Uhr/live ARD) die Spielzeit und kaum jemand zweifelt an einer Fortsetzung der Dominanz von David Alaba und Co.

Titel Nummer fünf in Serie ist das klare Ziel der Münchner. "Mit der Mannschaft, die wir haben, und mit dem Trainer haben wir gute Voraussetzungen geschaffen, dass eine erfolgreiche Saison gespielt wird", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Coach Carlo Ancelotti hat in München den Job von Josep Guardiola übernommen. Der Italiener setzt seinem ruhigen Naturell entsprechend auf freundliches Understatement: "In der Bundesliga gibt es viele gute Mannschaften. Borussia Dortmund mag der ärgste Konkurrent sein. Sie haben wirklich gute, junge Spieler gekauft mit viel Talent."

Nicht nur die Bayern schlugen am Transfermarkt zu

Tatsächlich waren es die Dortmunder, die in einem überhitzten Transfersommer die meisten Umsätze erzielten. Auf den Fortgang von Mats Hummels zu den Bayern und Ilkay Gündogan sowie Henrich Mchitarjan in Richtung Manchester reagierten sie mit Investitionen von über 100 Millionen Euro. "Wir stehen vor einer Saison des Umbruchs. Das bedeutet aber nicht, dass wir unsere Ambitionen aufgeben", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Die Investitionen nannte er "alternativlos".

Die Bayern verpflichteten Mats Hummels und Portugals Europameister Renato Sanches um je 35 Millionen Euro. Investiert wurde in der ganzen Liga so viel wie noch nie. Mit knapp 500 Millionen Euro wurde die Ausgabe-Höchstmarke der Vorsaison von den 18 Erstligisten noch einmal um mehr als 50 Prozent übertroffen. Immerhin flossen durch Verkäufe auch mehr als 400 Millionen Euro wieder in die Kassen hinein.

Fast die Hälfte aller Vereine stellte in diesem Jahr ihren Klub-Transferrekord auf, darunter Schalke 04 für den Schweizer Breel Embolo (FC Basel/22,5 Millionen Euro). Fast schon als Schnäppchen wirken da die sieben Millionen Euro, die Wolfsburg für den prominentesten Bundesliga-Rückkehrer Mario Gomez Richtung Florenz überwies.

Die Niedersachsen wollen wieder oben angreifen - trotz einer von Personaldiskussionen überlagerten Vorbereitung. Doch Wolfsburg ist mit diesem Wunsch nicht allein. Der obere Mittelbau der Bundesliga ist mit Schalke, Leverkusen, Mönchengladbach und dahinter den Überraschungsteams der Vorsaison aus Mainz und Berlin sowie den ambitionierten Kölnern oder Hamburgern dicht besetzt.

Aufsteiger RB Leipzig im Mittelpunkt

Aufsteiger RB Leipzig hat auch große Ambitionen. Rummenigge hat den Emporkömmling im Blick: "Mit dem Aufstieg wird man sich dort nicht zufriedengeben. Eine Firma wie Red Bull, die das Ganze finanziert, will nach oben, idealerweise in die Champions League. Ob das so schnell geht, weiß ich nicht."

Mit dem Abstiegskampf will man bei RB jedenfalls nichts zu tun haben. Der SC Freiburg als zweiter Aufsteiger hat reichlich Bundesliga-Tradition, gibt als Ziel aber wie üblich den Klassenverbleib aus. Konkurrenten im Keller dürften die Aufsteiger der Vorsaison sein: Darmstadt 98 und FC Ingolstadt.

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