Der EURO-Countdown: Jetzt kommt der Feinschliff

Der Teamchef und sein Star: Koller und Alaba
Das Trainingslager in der Schweiz ist beendet. Am Dienstag folgt der nächste EURO-Test: Gegen Malta (20.30 Uhr) in Klagenfurt.

Überragend. So lautet das neue Modewort im ÖFB-Team. Die Bilanz des Trainingscamps in Laax? Überragend. Die Gastfreundschaft der Schweizer? Überragend. Die Trainings-Bedingungen? Überragend. Das Alternativ-Programm, um Langeweile zu verhindern? Erraten, überragend. Selbst der Regen wurde als gutes Omen gedeutet. „Wir sind gekommen und es hat geregnet, wir fahren und es regnet wieder. Dazwischen hatten wir eine sehr gute Woche“, zog Teamchef Marcel Koller zufrieden Bilanz. „Alle haben eine guten Einsatz gezeigt. Das Camp hat seinen Zweck erfüllt, die Spieler hatten auch ihre Freiheiten.“ Janko meinte gar: „Wir wurden hier mit Gastfreundschaft erschlagen.“

Das Nationalteam reist am Montag Mittag gut gelaunt und zufrieden aus der Schweiz in Richtung Klagenfurt ab, wo morgen der vorletzte Test vor der EURO gegen Malta (20.30 Uhr/live ORFeins) gespielt wird. Enttäuschend lediglich, dass bis gestern nur knapp 15.000 Karten verkauft worden sind.

Stimmungskanonen

Bisher läuft beim ÖFB-Team alles nach Wunsch, vielleicht sogar zu perfekt? Koller verneint: „Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen. Aber wir haben ein gutes Betreuerteam und gute Physios, das ist in dieser Phase der Vorbereitung sehr wichtig.“ Die individuelle Betreuung der Spieler hat sich ausgezahlt, die verletzten Janko und Dragovic sind rechtzeitig wieder fit geworden.

Die Stimmung innerhalb der Mannschaft war einmal mehr auffällig gut. Das ist auch David Alaba, der erst am Freitag nach ein paar Tagen der Erholung in Wien zum Team gestoßen ist, nicht entgangen. „Aber das ist ja nichts Neues, dass das wie eine Familie ist.“

Koller erhofft sich von Teil zwei der Vorbereitung mit den Spielen gegen Malta und die Niederlande den nächsten Schritt in Richtung Frankreich. Personelle Experimente wird er wohl keine wagen, man darf davon ausgehen, dass er gegen Malta seine gewohnte Stamm-Elf aufs Feld schickt, sofern auch Janko grünes Licht für seinen Einsatz gibt.

Alaba wird wieder auf seiner Wunschposition im zentralen Mittelfeld zum Einsatz kommen, was ihm Freude bereitet. „Das ist schön für mich, da fühle ich mich besonders wohl. Ich freue mich schon auf die nächsten Wochen.“

Am Dienstag nach dem Spiel muss Koller seinen 23-Mann-Kader für die EURO nennen. Wenn sich niemand verletzt, wird wohl Valentino Lazaro aussortiert. Koller: „Ich habe gewusst, dass ich eine Entscheidung treffen muss, das gehört eben dazu.“

Die Platz-Sorgen

Nicht ganz vorhersehbar war, dass der Trainingsplatz in Mallemort nach wie vor nicht in optimalem Zustand ist. ÖFB-Sportdirektor Willibald Ruttensteiner berichtete nach seiner Kurz-Visite im EURO-Quartier, dass das Geläuf zwar schon besser, aber noch nicht perfekt sei. Die Zeit drängt, denn am 9. Juni möchte das Team ebendort die erste Trainingseinheit absolvieren. UEFA-Greenkeeper Aidan O’Hara ist somit gefordert.

Noch zeigt sich Koller nicht beunruhigt: „Aus der Ferne kann ich das schwer beurteilen anhand von Fotos. Ich hoffe, es geht alles gut, ich bin zuversichtlich. Es wurde uns ein optimaler Platz versprochen.“ Ein Ausweichplatz in unmittelbarer Nähe steht jedenfalls nicht zur Verfügung. „Der nächste Platz ist etwas weiter weg, kurzfristig etwas zu verändern, wird schwer sein.“

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