Das neue Leben von Ottmar Hitzfeld

Hitzfeld bereut seinen Abschied von der großen Fußballbühne nicht.
Der frühere Meistertrainer von Bayern München genießt das Leben ohne Druck.

Der Druck ist abgefallen, ich muss nicht mehr den Kopf hinhalten, ob man gewinnt oder verliert. Daher bin ich sehr zufrieden mit der Entscheidung, als Trainer aufgehört zu haben", erzählte der frühere Meistertrainer des FC Bayern München ganz gelöst bei einer Gesprächsrunde. Als Rentner fühlt sich der 65-Jährige aber noch lange nicht. Hitzfeld arbeitet schließlich als TV-Experte, ist daher beruflich oft in München und nimmt viele Termine für Werbepartner wahr.

Knapp zwei Monate nach dem schmerzhaften WM-Aus in Brasilien mit der Schweizer Nationalmannschaft macht Hitzfeld wie fast immer einen sehr aufgeräumten Eindruck. Dieses 0:1 n.V. im Achtelfinale in Sao Paulo gegen den späteren Vizeweltmeister Argentinien hat den Gentleman unter den Trainern zum Abschluss seiner Laufbahn aber nochmal auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgenommen. "Da habe ich alle Facetten des Fußballs erleben dürfen", meinte Hitzfeld.

Rückstand durch Ángel di María in der 118. Minute, Pfostentreffer von Blerim Dzemaili in der Nachspielzeit - der Schweizer Traum vom Viertelfinale war geplatzt. Und damit endete auch Hitzfelds schillernde Trainerkarriere, die 1983 im Stadion Herti Allmend des SC Zug begonnen hatte. "Wir sind nicht mehr die kleine Schweiz. Wir müssen vor niemandem mehr Angst haben", beschrieb Kapitän Gökhan Inler Anfang Juli die Verdienste des scheidenden Coaches.

Zweikampf

Nach Hitzfelds Ansicht wird der deutsche Titelgewinn in Rio de Janeiro die Bundesliga beflügeln. "Die Bundesliga profitiert sicher, dass Deutschland Weltmeister geworden ist. Das wird der Bundesliga nochmals einen Schub geben", urteilte Hitzfeld. Zweifel an einer nächsten Runde im Titelduell zwischen FCB und BVB hat der Mathematiklehrer kaum. "Die Bundesliga läuft auf einen Zweikampf zwischen Bayern München und Borussia Dortmund hinaus", prognostizierte er.

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