Das gibt’s nur bei Rapid: Rekordsieg mit Tiefpunkt

Licht und Schatten im Block West.
Nach dem 5:0 gegen Ried gibt es in Hütteldorf viele Gewinner – aber auch Verlierer.

Das 5:0 gegen Ried markiert den höchsten Rapid-Sieg bei einem Bundesliga-Auftakt. "Nach dem 0:5 befürchtete ich, dass wir sieben oder acht Stück kriegen", erzählte der neue Ried-Trainer Christian Benbennek. "Wir waren nicht Bundesliga-tauglich."

Diese Überlegenheit erlaubte dem neuen Rapid-Trainer, generös zu sein. "Diesmal sehe ich darüber hinweg, dass wir nach dem 5:0 nicht mehr so zwingend waren", erklärte Mike Büskens. Dennoch gibt es in Hütteldorf nicht nur Gewinner:

Gewinner

Die Tormänner Jan Novota ist wieder fit und auch die Nr. 1. "Seine Erfahrung und Ruhe haben in einem engen Rennen den Ausschlag gegeben", erklärte Büskens. Aber auch Richard Strebinger sammelte Pluspunkte. Noch am Spielabend stellte der Ersatzgoalie auf Facebook klar, dass der von einem Fan-Transparent bedrohte Maximilian Entrup "einer von uns ist" und kritisierte das Fan-Verhalten.

Die Ex-Admiraner Neuzugang Christoph Schösswendter dirigierte bis zu einer leichten Verletzung die Abwehr, schoss das erste Pflichtspieltor im Tollhaus Allianz Stadion und trat danach im Stil eines Führungsspielers vor die Presse. Diesen Status gefestigt hat Stefan Schwab, der ebenfalls bei der Admira gereift ist. Weil der Mittelfeldmotor von seinen Kollegen nach Steffen Hofmann die meisten Stimmen für den Mannschaftsrat bekam, ist der 25-Jährige der neue Statthalter und damit der Kapitän der Zukunft.

Die Offensiv-Wusler Das Trio Murg – Schaub – Schobesberger harmonierte im offensiven Mittelfeld prächtig. Der schmächtige Körperbau, die starke Technik und der wuselige Spielstil verbindet, sie kamen auf drei Tore und drei Assists.

Verlierer

Mario Sonnleitner Sechs Jahre lang war der Innenverteidiger gesetzt – das 5:0 sah er von der Tribüne aus. "Mario gibt weiter alles. Er will nur eine faire Chance, die bekommt er", sagt Sportdirektor Andreas Müller nach einem Gespräch mit dem Ex-Vizekapitän. Vielleicht sogar schneller als erwartet, weil Dibon (Zerrung im Schultergelenk) am Donnerstag beim Europacup-Hinspiel in Schodina wohl fehlen wird.

Teile des Block West "Unerreicht in Österreich, vielleicht sogar in Europa", jubelte Schösswendter über die Stimmung. Und trotzdem wurden die Stimmungsmacher vom restlichen Stadion ausgepfiffen. Weil die transparente Drohung gegen Entrup (wegen seiner violetten Fan-Vergangenheit) nicht als Wortspiel abgetan werden kann. "Ganz schlecht. Wir müssen reden", sagt Andy Marek über den Tiefpunkt. Im Verein und von den Spielern wurde dem 18-Jährigen volle Unterstützung und Hilfe zugesagt.

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