Damir Canadi ist der Nachfolger von Joachim Löw

Nummer eins: Alexander Manninger hütete 2001 noch das Fiorentina-Tor.
Altach trifft am Donnerstag in Innsbruck auf Guimaraes. Es ist das erste Europacup-Spiel im Tivolistadion seit 2001. Die Besetzung war damals hochkarätig.

Rückblickend hatte das Datum bereits Symbolcharakter: Am Tag, als das bislang letzte Europacupmatch im Tivolistadion angepfiffen wurde (FC Tirol – Fiorentina 2:2, 1.11.2001), wurde der Toten gedacht. Sieben Monate später sollte dem FC Tirol, begraben unter einer immensen Schuldenlast (40 Millionen Euro), mit dem Konkurs und Zwangsabstieg das letzte Stündlein geschlagen haben. Und seither kennen die Tiroler Fußballfans internationale Auftritte ihrer Mannschaft nur mehr vom Hörensagen.

Auch deshalb sorgt das Gastspiel von Altach gegen Guimaraes am Donnerstag im Tivolistadion (19 Uhr, live in ORF eins) in Innsbruck für einige Sentimentalitäten. „Es wird wohl noch eine Zeit dauern, bis wir wieder im Europacup spielen“, weiß Alfred Hörtnagl.

Wackers neuer General Manager war am 1.11. 2001 mit von der prominent besetzten Zweitrunden-Partie. Da, wo Altach-Coach Damir Canadi am Donnerstag Platz nehmen wird, saßen dereinst Trainer, die heute zu den Besten ihrer Zunft gehören.

Prominenz

Auf der einen Seite (Fiorentina) Roberto Mancini, der es später in Italien (Inter Mailand) und England (Manchester City) zu Meisterehren brachte und mittlerweile wieder Inter coacht.

Auf der anderen Seite ein gewisser Joachim Löw, der es sich in diesem Spätherbst 2001 wohl nie hätte erträumen lassen, dass er Jahre später einmal als deutscher Bundestrainer die WM-Trophäe in die Höhe stemmen würde.

Bekannte Namen waren auch auf dem Rasen. Ein Leistungsträger von damals ist sogar heute noch am Ball: Alexander Manninger (38, Augsburg) stand im Fiorentina-Tor und hatte mit dem Portugiesen Nuno Gomes und Predrag Mijatovic, 1998 Siegtorschütze für Real Madrid im Champions League-Finale, namhafte Mitspieler.

Beim FC Tirol gab Rapid-Trainer Zoran Barisic den Abwehrchef, mit Roland Kirchler, Walter Kogler (beide Innsbruck) und Michael Baur (Grödig) kam ein Trio zum Einsatz, das als Trainer ebenfalls schon Erfahrungen in der Bundesliga machte.

Es waren auch Zeiten, als das Tivolistadion noch ausverkauft war. Von den 15.000 Besuchern von damals kann Altach am Donnerstag nur träumen. 4000 Zuschauer werden erwartet, auch weil die Innsbrucker auf das Europacup-Match pfeifen. Der harte Kern der Wacker-Fans beschwerte sich sogar ernsthaft an oberster Stelle, weil Altacher Anhänger auf der Nordtribüne Platz nehmen. Die Nordtribüne wäre ihr Revier, monierten sie.

Als ob sie in Innsbruck keine anderen Sorgen hätten.

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