Chelsea ist angezählt – und Atlético gewarnt

Verzweifelt: Chelsea (Eto'o) vergab in der Liga viele Chancen. Am Dienstag wartet Atlético.
In der Premier League unterlag Chelsea Sunderland. Doch Mourinhos Team ist gerade nach Niederlagen brandgefährlich. Das weiß auch Atlético.

José Mourinho hat keine Zeit verschwendet: Direkt nach der peinlichen 1:2-Pleite in der Premier League gegen Schlusslicht Sunderland am Samstag begann der Coach des FC Chelsea mit der Vorbereitung auf das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bei Atlético Madrid am Dienstag (20.45 Uhr/live Puls4, SRF2, Sky). Ganz im Sinne Mourinhos versprach der deutsche Nationalspieler André Schürrle bei Twitter: "Wir werden schnell wieder auf die Beine kommen."

Die erste Heimniederlage in der Liga im 78. Spiel könnte Chelsea den Gewinn der englischen Meisterschaft gekostet haben. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Liverpool. Drei Runden sind noch zu spielen. Mourinho stellte sich einmal mehr vor seine Mannschaft, flüchtete sich in Sarkasmus und gratulierte Schiedsrichter Mike Dean für eine "unfassbare" Leistung. Er hatte Sunderland in der Endphase einen Elfmeter zugestanden.

Trotz der verpatzten Generalprobe schreiben die englischen Medien Chelsea vor dem Duell gegen den spanischen Tabellenführer nicht ab. "Er mag eine der bemerkenswertesten Niederlagen erlitten haben, aber man würde nicht dagegen wetten, dass er die Königsklasse gewinnt", meinte der Telegraph und erinnerte: "Mourinho ist nie gefährlicher als nach einem Rückschlag."

Erfolgstrainer

Der Portugiese steht zum fünften Mal in Serie in einem Halbfinale der Champions League, für Chelsea ist es die siebente Teilnahme in den vergangenen elf Spielzeiten. Atlético hingegen ist zum ersten Mal seit 1974 wieder in einem Halbfinale dieses Wettbewerbs.

Die aktuelle Form der Spanier ist beachtlich: Neben dem Viertelfinal-Triumph über Barcelona hat der Klub in der Liga die vergangenen acht Partien gewonnen. In der Champions League ist Atlético das letzte ungeschlagene Team. Gegen Chelsea setzt Trainer Diego Simeone auf die Tore von Stürmer Diego Costa, vor allem aber auf die Begeisterung im Team. Kapitän Fernández sagte: "In Sachen Begeisterung schlägt uns keiner."

Vulkane in der Coachingzone

Jose Mourinho hat wieder einmal eine Verschwörung gewittert. Nach der überraschenden 1:2-Heimniederlage seines Klubs Chelsea gegen Schlusslicht Sunderland in der englischen Fußball-Premier-League flüchtete sich der Portugiese am Samstag in Sarkasmus.

Auf der Pressekonferenz ließ Mourinho keine Fragen zu. Für seine Ausführungen benötigte er nicht mehr als zwei Minuten. Der verärgerte Coach gratulierte dabei Referee Mike Dean für eine "unglaubliche Leistung. Er ist mit dem Ziel hergekommen, eine unglaubliche Leistung abzuliefern, und das hat er geschafft."

Außerdem, so Mourinho, sei die Arbeit von Schiedsrichter-Boss Mike Riley "fantastisch - vor allem in den letzten Monaten und in den Spielen mit Titelkandidaten", sagte der Betreuer. Durch die Niederlage seines Klubs steht die Tür zum ersten Meistertitel für Liverpool seit 24 Jahren weit offen, zumal die "Reds" am Sonntag einen 3:2-Auswärtssieg bei Norwich City feierten. Bereits in der Vergangenheit hatte Mourinho des öfteren angedeutet, dass Liverpool seiner Meinung nach von den Schiedsrichtern deutlich bevorzugt würde.

Strafstoß

Dean hatte Sunderland einen umstrittenen Foulelfmeter zugesprochen, den der von Liverpool an Sunderland verliehene Fabio Borini in der 82. Spielminute zum 2:1-Endstand für den Außenseiter verwandelte. In der gesamten Partie hatte es zweifelhafte Entscheidungen gegeben, nicht alle waren jedoch gegen Chelsea ausgefallen. Samuel Eto'o hatte zunächst für die "Blues" getroffen (12.), Connor Wickham gelang der zwischenzeitliche Ausgleich (18.).

Für Mourinho war das 1:2 drei Tage vor dem Semifinal-Hinspiel in der Champions League bei Atletico Madrid die erste Liga-Niederlage mit Chelsea im 78. Spiel an der Stamford Bridge. Insgesamt hat er mit den Londonern erst dreimal zu Hause verloren - gegen den FC Barcelona, den FC Basel und nun Sunderland. Die Schlappe gegen den Außenseiter dürfte auch abseits des Rasens Folgen haben. Mourinhos Co-Trainer Rui Faria attackierte Schiedsrichter Dean und musste von seinem Chef an den Haaren gezogen und zur Vernunft gebracht werden.

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