Kein Wunder von München: Barcelona im CL-Finale

Bayern schlägt die Katalanen 3:2 - dennoch stehen die Spanier im Finale.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Nicht immer. Denn in München starb sie am Dienstag schon in der 15. Minute. Barcelona zog am Ende mit einem 2:3 in München und einem Gesamtscore von 5:3 ins Finale der Champions League ein.

Dabei war den Bayern nach dem 0:3 im Hinspiel genau das gelungen, was der kollektiven Hoffnung noch mehr auf die Sprünge half. Benatia traf nach einem Eckball per Kopf zum 1:0 (7.). Da war es also, das frühe Tor, das das Wunder zur Realität machen sollte.

Doch die Bayern machten die Rechnung ohne Barcelona. Die Katalanen spielten seelenruhig weiter, warteten auf ihre Chance, die in besagter 15. Minute auch kam. Da schlug einmal mehr das magische Dreieck zu: Messi mit einem Traumpass auf Suarez, der legte ideal für Neymar auf – 1:1.

Die Bayern mussten wieder vier Tore erzielen, hatten aber dafür 15 Minuten weniger Zeit. Chancen fanden sie vor, Schweinsteiger mit einem Kopfball, Lewandowski mit einem Schuss aus hervorragender Position, den Goalie Ter Stegen mit einem tollen Reflex entschärfte.

Auf der anderen Seite sorgte aber Barcelona noch vor der Pause dafür, dass die Hoffnung bei den Bayern endgültig auf Null fiel: Suarez auf Neymar, ein altbekanntes Spiel – 2:1 (29.). Die Münchner Abwehr erschwerte den Barça-Angreifern deren Arbeits-Abend in den entscheidenden Situationen nicht unbedingt.

Das Spiel in Bildern:

Kein Wunder von München: Barcelona im CL-Finale

Bayern Munich v FC Barcelona - UEFA Champions Leag
Kein Wunder von München: Barcelona im CL-Finale

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Ehrenrettung

Freilich, die Münchner wollten in Folge ein Debakel verhindern und sich mit Anstand aus dem Bewerb verabschieden, was auch gelang. Man konnte Barcelona zumindest etwas gefährlich werden, auch wenn die Gäste zunächst nach Belieben schalteten und walteten, da man ohnehin schon im Finale stand. Immerhin, Lewandowski glich mit einem sehenswerten Tor, seinem sechsten in der Europacup-Saison, zum 2:2 aus (59.).

Barcelona stellte das Fußballspielen ein, hatte in der Offensive keine einzige nennenswerte Aktion mehr anzubieten. Da ließen sich die Bayern nicht zwei Mal bitten und schlugen in Person von Müller und dem 3:2 zu (74.). Es wurde doch noch ein Sieg und somit ein Achtungserfolg für den deutschen Rekordmeister.

Dennoch, Barça absolvierte das elfte Halbfinale in der Champions League mit Bravour, zog zum fünften Mal ins Endspiel ein. Letztlich ungefährdet, weil bei den Bayern der personelle Aderlass doch zu groß war. Robben, Ribery und Alaba waren nicht zu ersetzen. Als würde man Barcelona Messi, Suarez und Neymar wegnehmen. Und genau dieses Trio machte in diesem Duell schlussendlich den Unterschied aus.

Spanische Hürden

Für Bayern-Trainer Pep Guardiola ist es das zweite Aus im Halbfinale in Folge, sein Team scheiterte an den spanischen Top-Klubs. In der vergangenen Saison an Real Madrid, diesmal an Barcelona, das man 2013 noch ganz klar ausgeschaltet hatte.

Barcelonas Kicker dürfen am Mittwoch völlig entspannt daheim vor ihren Flatscreens Platz nehmen und mitansehen, wie sich Real Madrid und Juventus Turin den zweiten Platz im Berliner Finale ausschnapsen.

München, Allianz Arena, 70.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Clattenburg (ENG)

Hinspiel: 0:3 - Barcelona mit Gesamtscore 5:3 im Finale

Tore:
1:0 (7.) Benatia
1:1 (15.) Neymar
1:2 (29.) Neymar
2:2 (59.) Lewandowski
3:2 (74.) Müller

Bayern: Neuer - Rafinha, Benatia, Boateng, Bernat - Lahm (68. Rode), Schweinsteiger (87. Javi Martinez), Alonso, Thiago Alcantara - Müller (87. Götze), Lewandowski

Barcelona: Ter Stegen - Alves, Pique, Mascherano, Alba - Rakitic (72. Mathieu), Busquets, Iniesta (75. Xavi) - Messi, Suarez (46. Pedro), Neymar

Gelbe Karten: Rafinha, Thiago Alcantara, Xabi Alonso, Lewandowski, Rode bzw. Rakitic, Pedro

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