CL-Debüt: Ein Teenager gegen Ronaldo

Vor dem Duell mit Titelverteidiger Real Madrid dreht sich bei Schalke alles um den Tormann.

96 Tore hat Real Madrid in allen Bewerben in der bisherigen Saison erzielt. Das macht pro Spiel drei Treffer. Diese Offensivwucht dürfte heute, Mittwoch, auf einen 19-Jährigen zurollen: auf Timon Wellenreuther.

Der Deutsche ist Tormann bei Schalke, genauer gesagt: Er ist der Ersatzmann des Ersatzmannes der Nummer eins im Tor von Schalke. Weil Stammtorhüter Ralf Fährmann verletzt (Kreuzband) und Fabian Giefer angeschlagen ist, könnte Timon Wellenreuther ausgerechnet gegen den Rekordsieger und Titelverteidiger aus Madrid sein Champions-League-Debüt geben.

Das Vertrauen seines Vereins scheint Wellenreuther jedenfalls zu genießen. Sportvorstand Horst Heldt macht dem jungen Tormann Mut: "Es ist schon in Ordnung, wenn Timon am Mittwoch im Tor steht". An der 0:1-Niederlage in der Liga am Wochenende gegen Frankfurt war der Tormann, der gegen die Eintracht sein erst drittes Bundesligaspiel bestritten hat, schuldlos. "Beim Gegentor konnte der Torwart nichts machen, der Ball war abgefälscht. Er hat keine Schuld", sagte Schalke-Coach Robert di Matteo.

Dem deutschen Klub mit Österreichs Teamkapitän Christian Fuchs geht es auch um Wiedergutmachung. In der Vorsaison schlitterte der Traditionsklub vor eigenem Publikum gegen Real in ein 1:6-Debakel. Eine gute Nachricht für Schalke ist mit Sicherheit, dass Torjäger Klaas-Jan Huntelaar – in der Bundesliga nach einem schweren Foul für vier Spiel gesperrt – in der Champions League spielberechtigt ist. "Ich bin heiß, wieder zu spielen", zeigte sich der Niederländer am Tag vor der Partie topmotiviert.

Rauschendes Fest

Doch auch Real geht nicht frei von Sorgen in dieses Achtelfinalduell. Die Nachwehen der 0:4-Derby-Niederlage gegen Atlètico Madrid und der darauffolgenden rauschenden Geburtstagsparty zum 30er von Cristiano Ronaldo sind spürbar. Die spanische Presse ging mit den Real-Stars ungewohnt hart ins Gericht. An der Favoritenrolle des Vorjahressiegers ändert das freilich nichts.

Im zweiten Achtelfinale des Tages trifft der FC Basel, der in der Gruppenphase den FC Liverpool hinter sich lassen konnte, im Duell der Außenseiter auf den FC Porto. Für die Schweizer ist es nach 2011/2012 die zweite Achtelfinal-Teilnahme in der Königsklasse. Die Premiere vor drei Jahren endete mit einem Lehrstück – 1:7 lautete vor drei Jahren das Ergebnis nach Hin- und Rückspiele gegen Bayern München.

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