WAC trotzt Salzburg ein Remis ab

Soriano (re.) brachte Salzburg per Elfmeter in Führung.
Beim Meister ist noch zu viel Sand im Getriebe. Wolfsberg entführt einen Punkt.

Es läuft nicht rund beim Meister: Nach dem blamablen 1:3 zum Saisonauftakt bei Sturm Graz gab es auch im ersten Bundesliga-Heimspiel keinen Sieg: Beim 1:1 gegen den WAC blieben zu viele Chancen ungenützt.

Während Wolfsberg-Trainer Heimo Pfeifenberger die Startelf der 0:1-Niederlage zum Saisonauftakt in Altach aufbot, tauschte sein Gegenüber wieder einmal munter durch. Óscar Garcia brachte im Vergleich zum Champions-League-Qualifikationsspiel bei Partizani Tirana drei Neue.

Der Ex-Rapidler Stangl feierte sein Bundesliga-Debüt im Salzburger Dress. Fest hielt der Spanier aber auch im sechsten Saisonspiel an der 4-3-3-Grundordnung, obwohl sich die Mannschaft in diesem sichtlich nicht wohlfühlt und Óscar schon mehrmals angekündigt hatte, dass seine Mannschaft in verschiedenen Systemen spielen wird. Das war auch im erfolgreichen Frühjahr so.

Das erste Liga-Heimspiel des Titelverteidigers verlief nicht so wie erwartet. Der WAC spielte – anders als in vielen anderen Partien in der Red-Bull-Arena – keineswegs nur defensiv und passiv. Das kam Salzburg durchaus entgegen, weil es dadurch Räume für die Offensive gab. Dies brachte ein deutliches Chancenplus. Lainer (13.) und Dabbur (25.) hätten in der ersten halben Stunde für die Führung sorgen können, taten dies aber nicht.

Der Israeli, der vor dem Spiel als Schweizer Torschützenkönig ausgezeichnet worden war, hatte dann Glück, dass Schiedsrichter Weinberger einen Ellbogencheck gegen Zündel übersah (31.).

Dabbur blieb auch in der Folge der Hauptdarsteller in einer Partie, die auch unter den hochsommerlichen Temperaturen litt: Nach einem herrlichen Solo scheiterte er an WAC-Keeper Kofler (37.).

Geschickt zum Elfer

Auch an der ersten nennenswerten Aktion der zweiten Hälfte war Dabbur beteiligt: Schiedsrichter Weinberger fiel auf den 24-Jährigen herein, der im Strafraum beim ungeschickten Standfest geschickt eingefädelt hatte. Der erneut schwache Soriano verwertete den Elfer sicher – 1:0 (52.).

Nach etwas mehr als einer Stunde feierte Wanderson sein Debüt bei Salzburg. Der Brasilianer mit belgischem Pass hatte von der FIFA eine provisorische Spielgenehmigung erhalten, nachdem sein Ex-Klub Getafe die Freigabe verwehrt hatte.

Einmal zeigte der 21-Jährige seine Klasse. Seinen Stanglpass verwertete Soriano, stand dabei aber im Abseits (78.). Die Unachtsamkeit des Spaniers sollte sich rächen: Der eingewechselte Hellquist ließ vier Minuten später den erst 17-jährigen Upamecano wie einen Lehrbuben aussehen und traf mit der zweiten Wolfsberger Chance zum 1:1-Endstand (82.).

Red Bull Salzburg - Wolfsberger AC 1:1 (0:0)

Wals-Siezenheim, Red Bull-Arena, 6.259, SR Weinberger.


Tore: 1:0 (52.) Soriano (Elfmeter)
1:1 (82.) Hellquist

Salzburg: Walke - Lainer, Upamecano, Hinteregger, Stangl - Samassekou (65. Laimer), Bernardo, Berisha - Lazaro (62. Wanderson), Soriano, Dabbur (78. Rzatkowski)

WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer (62. Offenbacher), Rnic, Baldauf - Zündel, Hüttenbrenner, Tschernegg, Klem - Wernitznig (62. G. Nutz), Prosenik (68. Hellquist)

Gelbe Karten: Sollbauer,Tschernegg

Oscar Garcia (Trainer Salzburg): "Das war für mich ein typisches Spiel, wo der Gegner zwei Chancen hat, ein Tor macht, und dann ein Remis herauskommt, weil wir aus sehr vielen Chancen zu wenig Tore gemacht haben."

Heimo Pfeifenberger (Trainer WAC): "Wir sind sehr glücklich über diesen Punkt gegen einen so starken Gegner. Zuerst Altach und dann Red Bull Salzburg auswärts ist alles andere als eine leichte Auslosung. In der ersten Halbzeit waren wir offensiv nicht gut, das hat sich in der zweiten Halbzeit auch dank der Wechsel verbessert. Und daher haben wir uns diesen Punkt auch verdient. Vor allem, weil der Elfmeter gegen uns meiner Meinung nach keiner war."

Munas Dabbur (Spieler Salzburg): "Wir sind erst am Anfang der Saison und müssen uns noch besser kennenlernen. Trotzdem haben wir uns genügend Chancen herausgespielt, wir müssen aber mehr davon nützen." Über den Elfmeter: "Es war klar ein Kontakt da, und ich konnte den Ball danach nicht mehr kontrollieren, daher war es ein Elfmeter."

Joachim Standfest (Spieler WAC), über den Elfmeter: "Der Verteidiger darf nie den Weg zum Tor aufmachen. Für mich war es ganz klar kein Elfmeter, weil von mir keine Bewegung zum Gegner ausgegangen ist."

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