Sturm schlägt Ried 2:1

Jubel bei Sturm Graz nach dem 0:1 durch Roman Kienast (li.).
Die Grazer feiern den fünften Sieg im sechsten Spiel - auch dank krassen Schiedsrichter-Fehlentscheidungen.

Sturm Graz hat sich am Ostersonntag drei Punkte gegen den Lieblingsgegner geholt und ist bis auf einen Punkt an die drittplatzierten Altacher herangerückt. Die Grazer feierten gegen die SV Ried einen 2:1 (0:0)-Auswärtssieg und sind damit weiter seit August 2013 gegen die Innviertler ungeschlagen.

Roman Kienast erzielte in der 63. Minute den Führungstreffer, der allerdings nicht hätte zählen dürfen. Der Stürmer verwertete eine Freistoß-Hereingabe, die wohl nur deshalb an Freund und Feind vorbeigegangen war, weil Lukas Spendlhofer Ried-Verteidiger Harald Pichler zurückgerissen hatte. Das deutsche Talent Donis Avdijaj erhöhte auf 2:0 (76.), Thomas Fröschl gelang postwendend nur noch der Anschlusstreffer (77.).

Ried hatte die besseren Chancen

Im Duell der zwei zuletzt sehr erfolgreichen Mannschaften hatten die Rieder in der ersten Hälfte mehr vom Spiel und auch die besseren Möglichkeiten. In der 9. Minuten forderten die Rieder erfolglos Elfmeter. Sturm-Verteidiger Michael Madl brachte im Strafraum Clemens Walch zu Fall, die elferverdächtige Attacke war für den Schweizer Schiedsrichter Erlachner allerdings kein Foul.

In der 18. Minute leitete der agile Walch die nächste gefährliche Rieder Aktion ein, Marcel Ziegl wartete nach dessen idealer Vorarbeit aber zu lange. Thomas Murg (30.) und Oliver Kragl mit einem Freistoß-Knaller aus 30 m knapp am Kreuzeck vorbei (43.) sorgten für weitere brenzlige Situationen. Sturm kam gegen die Rieder Defensive vor der Pause dagegen nur einmal einem Treffer nahe, als Roman Kienast zu hoch antrug (43.).

Nach der Pause unterbanden die Grazer frühzeitig die Rieder Angriffs-Bemühungen und kamen durch die erste Torchance der zweiten Hälfte zur Führung. Danach wurde aber auch Ried wieder gefährlicher, doch Kragl trifft in einer turbulenten Szene nur die Latte (66.), Sturm-Verteidiger Martin Ehrenreich hätte beinahe ein Eigentor produziert (71.).

Idealer Gruber-Pass

In der 76. Minute schlug Sturm ein zweites Mal zu, der 18-jährige Avdijaj nahm einen herrlichen Gruber-Pass ideal mit und verwertete sicher. Mit einer ähnlichen Aktion auf der Gegenseite sorgte Fröschl wenige MInuten nach seiner Einwechslung aber für eine spannende Schlussphase, in der Ried einige gute Möglichkeiten auf ein Remis vergab. Thomas Reifeltshammer (83.) und Fröschl (86.) scheiterten aber.

Damit bleibt es bei nur einem Rieder Sieg in den jüngsten 17 Duellen mit den Grazern. Sturm kann sich mit dem fünften Sieg in den jüngsten sechs Spielen weiter nach oben orientieren.

Ried, Keine Sorgen Arena, 5.200, SR Erlachner/SUI

Tore: 0:1 (63.) Kienast 0:2 (76.) Avdijaj 1:2 (77.) Fröschl

Ried: Gebauer - Reifeltshammer, Trauner, Filipovic (37. Pichler)-Polverino (55. Elsneg) - Lainer, Ziegl, Murg, Kragl - Walch (72. Fröschl), Thomalla

Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem - Hadzic, Offenbacher - Schick, Stankovic (61. Gruber), Avdijaj (91. Oschtschypko)- Kienast

Gelbe Karten: Filipovic bzw. Offenbacher, Klem

Ergebnisse, Tabelle, Torschützen

Oliver Glasner (Trainer Ried): "Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft und hatten auch die besseren Chancen. Aber wir wurden vom Schiedsrichter ganz klar benachteiligt. Das Einzige, was ich meiner Mannschaft vorwerfe ist, dass wir den Grazern das erste Tor geschenkt haben. In so einem Spiel auf des Messers Schneide entscheiden diese Fehler."

Franco Foda (Trainer Sturm): "Wenn man auswärts gewinnt, ist man natürlich immer zufrieden, aber spielerisch bin ich nicht so zufrieden. Im Spiel nach vorne hatten wir zu viele Passfehler. Wir haben zu leicht die Bälle verloren, schon in der ersten Hälfte hatten wir einige gute Umschaltmöglichkeiten, die wir schlecht ausgespielt haben. Das war ein Spiel auf Augenhöhe, Ried war mit seinem Umschaltspiel immer gefährlich. Defensiv haben wir gut gearbeitet, aus dem Spiel haben wir nur eine Chance zugelassen. Nach dem 2:0 hätte es eigentlich entschieden sein, sollen, da darf so ein Tor nicht passieren."

Clemens Walch (Ried-Stürmer): "Ich habe einen klaren Kontakt von hinten gespürt. Ich wollte gerne das Tor machen, aber er hat mir die Füße weggezogen, daher war es für mich ein klarer Elfmeter."

Lukas Spendlhofer (Sturm-Verteidiger): "Es war kein schönes Spiel von uns. Vor allem in der ersten Hälfte war es nicht das, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Hälfte war es phasenweise besser. Im Endeffekt zählen drei Punkte, da sind wir überglücklich damit. (Vor dem ersten Tor) war es ein Foul von mir an Hari (Pichler), ich habe ihn am Trikot gezogen."

Kommentare