Salzburg verteidigt den Vorsprung an der Spitze

Jonatan Soriano (re.) machte wieder mal den Unterschied aus.
Nach dem 2:1 gegen Sturm Graz liegt der Meister weiter neun Punkte vor Rapid und Altach.

Kommt Sturm Graz mit Trainer Franco Foda nach Salzburg, dann kann sich Red Bull über einen Punktezuwachs freuen. Das war auch am Sonntag so. Salzburg feierte einen völlig verdienten 2:1-Erfolg. Es war die bereits 12. Niederlage im 14. Gastspiel einer Foda-Elf in Salzburg.

Ende August hatte Sturm dem Titelverteidiger noch die erste Saisonniederlage in der Bundesliga zugefügt. Die damals noch von Darko Milanic betreuten Grazer gewannen mit 3:2. Auf die beiden Torschützen von damals musste Milanic-Nachfolger Franco Foda am Sonntag aber verzichten: Doppeltorschütze Marko Stankovic fehlte gesperrt, Siegestorschütze Marco Djuricin ist im Jänner nach Salzburg gewechselt.
Djuricins Premierentor

Der 22-Jährige stand auch am Sonntag in der Startelf, spielte neben Jonatan Soriano in der Doppelspitze. Einen Treffer hatte Djuricin in der Bundesliga noch keinen erzielt. Bis zur 12. Minute seines ersten Wiedersehens mit seinen Ex-Kollegen: Er nütze einen katastrophalen Fehler von Anel Hadzic aus.

Das frühe 1:0 war die Konsequenz einer klaren Überlegenheit der Salzburger. Die Grazer machten so ziemlich alles falsch, was man gegen den Tabellenführer falsch machen kann. Salzburg konnte ohne Gegenwehr kombinieren, fand auch die nötigen Räume vor.

Aber der Meister hat derzeit eine Defensive, die alles andere als meisterlich ist: Nach einem Eckball, der allerdings keiner war, konnte zunächst Madl freistehend köpfeln, die Abwehr von Keeper Gulacsi Piesinger freistehend verwerten – 1:1 (23.).

Das bis dahin einseitige Spiel war nun ausgeglichener. Kurioserweise fanden die Salzburger aber nun die besseren Chancen vor als in der Sturm- und Drangphase. Sabitzer (33.) und Soriano (37.) hätten die neuerliche Führung erzielen müssen.

Auch nach dem Wechsel war Salzburg extrem bemüht. Aber es fehlten der Esprit, die Überraschungsmomente und wohl auch die individuelle Klasse. Das alles hatte Salzburg noch vor einem Jahr ausgezeichnet.

Sturm war mit einer Ausnahme – ein Schick-Querpass verfehlte Mann und Maus – nur mit Defensivaufgaben beschäftigt, ließ aber nun nicht mehr die ganz großen Chancen zu. Einem Tor kam von den Salzburgern nur Takumi Minamino nahe. Der Japaner scheiterte an Gratzei (62.) und an der Stange (65.).

Glückliches Siegestor

In dieser Szene fehlte Salzburg das Glück, bei der nächsten nennenswerten Aktion hatte der Tabellenführer dann dieses: Nach einem Schuss des starken Keita lenkte Soriano den Ball unhaltbar für Gratzei ab, Salzburg lag wieder in Führung (76.).

Mit seinem 22. Saisontor, dem ersten nach drei torlosen Bundesliga-Spielen, entschied Salzburgs Kapitän das Spiel. Damit liegt der Meister auch nach der 25. Bundesliga-Runde neun Punkte vor den Verfolgern Rapid und Altach.

Red-Bull-Arena, 9.129, SR Drachta

Tore:
1:0 (12.) Djuricin
1:1 (23.) Piesinger
2:1 (76.) Soriano

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ilsanker, Hinteregger, Schmitz - Minamino (72. Pires), Laimer (79. Ramalho), Keita, Sabitzer - Djuricin (86. Berisha), Soriano

Sturm Graz: Gratzei - Ehrenreich, Madl, Hadzic, Spendlhofer, Klem - Schick (72. Avdijaj), Piesinger, Offenbacher (78. Edomwonyi), Gruber (86. Tadic) - Kienast

Gelbe Karten: Laimer, Schwegler bzw. Offenbacher, Madl

Bundesliga: Ergebnisse, Tabelle, Torschützen

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Ich wollte eine Reaktion sehen, das hat die Mannschaft gut hinbekommen. Der Ausgleich wieder durch eine Standardsituation war unnötig. In der zweiten Hälfte wollte die Mannschaft diesen Sieg und der ist hochverdient. Das 2:1 ist schmeichelhaft für Sturm Graz, auch wenn das Siegestor glücklich war. Das Wichtigste ist, das der Neun-Punkte-Vorsprung wiederhergestellt ist, aber wir müssen stets hellwach bleiben."

Franco Foda (Sturm-Graz-Trainer): "Wieder einmal habe ich hier in Salzburg verloren. Wir haben 55 Minuten das Spiel offen gehalten, sind durch einen individuellen Fehler in Rückstand geraten. Meine Mannschaft hat allerdings eine gute Reaktion gezeigt. Wir haben auch in der zweiten Hälfte gut begonnen, hatten die Riesenchance auf die Führung, aber ab der 55. Minute ist der Druck von Salzburg sehr groß geworden. Meine Mannschaft hat gegen den Ball zu wenig gut agiert, daher hatte Salzburg mehr Räume. Wir haben uns auch zu weit zurückdrängen lassen. Das Einzige was mich heute ärgert, ist der individuelle Fehler zum 1:1."

Marco Djuricin (Salzburg-Torschütze): "Für mich war das heute persönlich super, weil ich endlich auch in der Liga getroffen habe. Wir haben Sturm Graz nicht so defensiv erwartet. Altach mit einer Fünferkette, heute Sturm mit einer Fünferkette, ich weiß nicht wie das weitergeht. Für uns Offensivspieler ist das im Kopf nicht einfach, wenn man gegen so ein defensives Bollwerk anrennt."

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