Salzburger Torfestival gegen Wr. Neustadt

Alan eröffnete den Torreigen früh, traf insgesamt vier Mal.
Die Bullen schießen die Neustädter mit 8:1 aus der Arena. Stürmer Alan gelingt ein Viererpack.

Vor zwölf Jahren war eine Mannschaft zuletzt in der Bundesliga die ersten zehn Spiele ungeschlagen geblieben. In der Saison 2001/’02 gelang dem FC Tirol dieses Kunststück. Am Sonntag schaffte dies auch Salzburg – mit einem 8:1-Kantersieg gegen Wr. Neustadt.

Das Spiel begann optimal für den Tabellenführer, schon nach zwei Minuten lag Salzburg in Führung: Freitag, der nur wegen der Sperre von Stammkraft Wallner in der Wr. Neustädter Verteidigung einen Platz gefunden hatte, beging einen stümperhaften Fehler, Alan war zur Stelle und überhob Keeper Vollnhofer.

Die Salzburger blieben zwar spielbestimmend, waren aber zunächst nicht so druckvoll wie vor acht Tagen in der überragenden ersten Hälfte gegen den WAC. Der angeschlagene Kampl, der für das Europa-League-Spiel am Donnerstag in Esbjerg geschont wurde, fehlte in dieser Phase als Ideengeber.

Wr. Neustadt spielte nach dem 0:1 38 Minuten brav mit, wurde aber nie gefährlich, weil die Salzburger Defensive sich zunächst keinen individuellen Fehler wie Freitag leistete. Und in der Offensive war der Tabellenführer dieses Mal effizient: Die erste schön herausgespielte Aktion der Salzburger in der Partie brachte das 2:0: Maßflanke von Mane, Alan trifft per Kopf zum 2:0 (40.).

Zwei Minuten später stand es sogar 3:0: Soriano erzielte gegen seinen Lieblingsgegner sein bereits 12. Tor.
Doch die Salzburger tun sich momentan schwer, zu Null zu spielen. Der erste Fehler der Verteidigung wurde prompt bestraft: Pichlmann traf per Kopf (47.).

Wr. Neustadt schöpfte Mut, wollte mehr, machte aber zu viele Eigenfehler, um gegen Salzburg den Hauch einer Chance zu haben.

55. Minute: Rauter verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung an Mane, der Senegalese bereitet sein drittes Tor vor, denn Berisha schließt erfolgreich ab – 4:1.

Damit war die Gegenwehr der Niederösterreicher gebrochen und die Salzburger, angetrieben vom zur Pause eingewechselten Leitgeb, begannen so druckvoll zu spielen wie in der ersten Hälfte gegen WAC. Mit einem Unterschied: Dieses Mal wurden die Chancen verwertet.

Torflut

Alan mit einem Doppelpack (65., 67.) und Soriano per Elfmeter (69.) erhöhten in fünf Minuten auf 7:1. Dabei blieb es nicht: Mane stellte noch den 8:1-Endstand her (84.).

Salzburg baute mit dem höchsten Sieg der Ära Red Bull die Tabellenführung aus und tankte Selbstvertrauen für die Europa League. Das hat aber auch der Donnerstag-Gegner getan: Esbjerg gewann gegen das von Ex-Salzburg-Coach Lars Söndergaard betreute Team aus Sönderjyske ebenfalls klar, aber nicht 8:1, sondern nur 4:1.

FC Red Bull Salzburg - SC Wiener Neustadt 8:1 (3:0)

Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 8.662, SR Schüttengruber


Torfolge: 1:0 ( 2.) Alan
2:0 (40.) Alan
3:0 (42.) Soriano
3:1 (47.) Pichlmann
4:1 (55.) Berisha
5:1 (65.) Alan
6:1 (67.) Alan
7:1 (69.) Soriano (Foulelfmeter)
8:1 (84.) Mane

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Rodnei, Ulmer - Berisha (75. Reyna), Hierländer (46. Leitgeb), Ilsanker (59. Hinteregger), Mane - Alan, Soriano

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, Freitag (46. Martschinko), Sereinig, Berger - Mimm, Koch (78. Dobras), Hlinka, Rauter - Witteveen (58. Maderner) - Pichlmann

Gelbe Karten: Keine bzw. Pollhammer, Vollnhofer, Koch

Tabelle

Roger Schmidt (Trainer Salzburg): "Perfekt ist immer relativ. Aber natürlich bin ich nach dem Ergebnis zufrieden. Wir haben in der ersten Spielhälfte für unser Verhältnis nicht gut gespielt, gegen den WAC (2:2, Anm.) waren wir um eine Klasse besser. Mit Beginn der zweiten Spielhälfte haben wir wieder zu unserem Stil gefunden und auch schöne Tore geschossen. Wir wussten nach den gestrigen Ergebnissen, dass wir eine große Chance haben. Jetzt haben wir Donnerstag ein schweres Spiel in der Europa League. Und dann wollen wir auch am Sonntag in Wien gewinnen. Wenn dann die Einstellung des Rekordes herauskommt, werden wir sicher zufrieden sein."

Alan (Vierfachtorschütze Salzburg): "Vier Tore in einem Spiel, das passiert nicht so oft. Deshalb bin ich heute auch sehr glücklich. Der Sieg war unheimlich wichtig, jetzt haben wir unseren Vorsprung in der Tabelle einmal gut ausgebaut."

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wr. Neustadt): "Diese Niederlage ist schon sehr bitter und tut irrsinnig weh. Auch, wenn es gegen Red Bull Salzburg, die eindeutig beste Mannschaft Österreichs, passiert. Wir sind sehr unglücklich gestartet, mit einem schweren Fehler, und kurz vor der Pause dieser bittere Doppelschlag. Das waren letztendlich die Knackpunkte. In der zweiten Spielhälfte war es ein Torfestival, da bricht jede Mannschaft zusammen. Meine Mannschaft konnte sich nicht mehr stabilisieren."

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