Salzburg nach Sieg in Ried vor Meistertitel

Gewohntes Bild: Bullen-Jubel
Im Innviertel reichen starke 45 Minuten, um den Vorsprung auf 25 Punkte auszubauen.

Ried war einmal der Angstgegner von Salzburg – mit der Betonung auf „war einmal“. Denn in dieser Saison ist das nicht mehr so. Nach einem 5:0 und einem 4:0 gewann der Tabellenführer auch das dritte Duell – dieses Mal mit 3:1 in Ried.

Bei Salzburg stand schon alles im Zeichen des ersten Achtelfinal-Spieles in der Europa League am Donnerstag in Basel. Trainer Roger Schmidt ersetzte nicht nur die Verletzten Ulmer und Alan sowie den angeschlagenen Schwegler, sondern verzichtete auch auf Hinteregger, Leitgeb und Kampl, die am Mittwoch im Länderspieleinsatz waren. Von der Stammelf waren also nur fünf Spieler in der Startelf.

Davon war wenig zu merken. Der überlegene Tabellenführer startete in die Partie so wie in alle anderen Spiele im Jahr 2014, die alle sechs mit klaren Siegen endeten. Erst sieben Minuten waren gespielt, da lag Salzburg auch schon in Führung. Und es war ein besonders schöner Treffer: Soriano überhob Ried-Keeper Gebauer von der Strafraumgrenze, der Ball klatschte an die Latte und sprang von dort ins Tor.

Traumheber

Aber auch die Rieder haben einen Stürmer, der herrliche Tore schießt: Gartler, der von Neuzugang Oliva freigespielt wurde, kopierte Soriano und überhob Salzburg-Keeper Gulacsi – 1:1 (15.).

Das Spiel begann also noch einmal von vorne. Die Gäste blieben aber weiterhin gefährlicher. Der Ex-Rieder Meilinger scheiterte an seinem Ex-Mitspieler Gebauer (24.). Sechs Minuten später war der Ried-Keeper chancenlos, Mane traf zum 2:1.

Für die Salzburger war die neuerliche Führung kein Grund zurückzuschalten. Mittlerweile können sie sich auch auf ihre Freistöße verlassen. Zum dritten Mal landete der Ball 2014 nach einem solchen im Tor: Soriano traf zum 23. Mal in dieser Bundesliga-Saison und das in seinem erst 18. Spiel.

Nach der Pause legten die Salzburger dann doch den Schongang ein, hatten aber in jeder Phase das Spiel unter Kontrolle. Für Unterhaltung sorgte nur ein Flitzer, der am Weltfrauentag nicht nur die Damen erheiterte.

Erstmals schoss der Tabellenführer in diesem Jahr in der Liga nur drei Tore, baute aber trotzdem die Führung auf 25 Punkte aus. Wenn die Konkurrenz weiter so brav mithilft, dann könnte Salzburg schon kommenden Sonntag mit einem Heimsieg gegen den WAC den Meistertitel fixieren.

SV Ried - RB Salzburg 1:3 (1:3)

Ried, Keine-Sorgen-Arena, 7.000, SR Kolleger.


Tore: 0:1 ( 7.) Soriano
1:1 (14.) Gartler
1:2 (30.) Mane
1:3 (39.) Soriano

Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Pichler, A. Schicker - Zwischenbrugger, Ziegl - Perstaller (77. Sandro), Oliva (69. Kreuzer), Kragl - Gartler

Salzburg: Gulacsi - Klein, Ramalho, Rodnei, Svento - Meilinger (80. Kampl), Ilsanker, Berisha (65. Hierländer), Mane (64. Lazaro) - R. Zulj, Soriano

Gelbe Karten: Zwischenbrugger, Oliva bzw. Rodnei

Tabelle

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Es ist kein Beinbruch, wenn man gegen einen Gegner wie Salzburg verliert. Wir haben uns vorgenommen, mitzuhalten. In der ersten Hälfte haben wir es nicht immer geschafft, nah am Mann zu stehen. Wir haben oft nach vorne zu viele Fehler gemacht. Die zweite Hälfte war in Ordnung. Da haben wir gefightet. Wenn man sieht, wie Salzburg über alle Mannschaften rollt, wussten wir, dass wir heute eine besondere Leistung brauchen. Die Leistung war auch in Ordnung, doch man muss einfach die des Gegners anerkennen. Wir brauchen uns nicht zu schämen."

Zum Flitzer, der drei Minuten vor Ende des Spiels quer über das Feld lief und erst dann von den Ordnern gestoppt wurde: "Wenn er so gut Fußballspielen kann wie er laufen kann, werde ich ihn im Training testen. Das war amüsant, sollte aber nicht noch einmal passieren."

Rene Gartler (Torschütze Ried): "Das war nicht schlecht von uns heute. Das Tor war sicher eines meiner schönsten."

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wir sind sehr zufrieden, wie diese schwere Aufgabe genommen wurde. Nach der Pause hatten wir Gelegenheit, das Spiel endgültig zu entscheiden. Nach hinten hinaus gab es den einen oder anderen Ballverlust zu viel. Unser Fußball ist davon geprägt, dass es keinen 70-Prozent-Modus gibt, sondern nur 100 Prozent. Dazu bedarf es Geschlossenheit und Kompaktheit, und wir versuchen, uns auf jeden Gegner neu zu fokussieren. Nur wer in der Meisterschaft den Level hochhält, kann auch international und gegen Basel bestehen. Es ist ein außergewöhnliches Jahr, das wir spielen."

Kommentare