Salzburg eilt der Konkurrenz davon

Soriano sorgte für die Vorentscheidung in einem sehr guten Bundesliga-Spiel.
Der Tabellenführer siegt in einer sehenswerten und rassigen Partie mit 2:1 bei Sturm Graz.

Große Aufruhr vor Spielbeginn: Salzburg hatte anscheinend in einer Nacht- und Nebelaktion den Trainer gewechselt. Zumindest tauchte auf der offiziellen Aufstellung unter Salzburgs Spielern Zoran Barisic als Coach, nicht Adi Hütter auf. Die Spieler werden den kleinen Fauxpas um den Rapidler nicht mitbekommen haben, sie siegten 2:1 bei Sturm.

Die Gäste wollten den Grazern von Beginn an den Schwung nehmen, den diese bei den letzten beiden Auswärtssiegen bei der Austria und in Wolfsberg mitgenommen hatten. Und die erste Chance saß gleich: Massimo Bruno konnte sich nach acht Minuten seelenruhig den Ball annehmen und traf ins lange Eck. Die elf Grazer auf dem Grün waren zunächst nur Teil der rund 11.600 Zuschauer. Und sahen einen Stangenschuss von Sabitzer. Sturm kam einfach nicht in die Zweikämpfe, die Gäste agierten technisch stark und schnell.

Bis zur 22. Minute, dann kam Sturm doch – zunächst beförderte Gulacsi einen Stankovic-Aufsitzer an die Latte, nach dem Corner rollte der Ball gefährlich vor Salzburgs Tor, kein Grazer brachten ihn aber im Tor unter. Das Spiel gewann an Klasse.

Die zweite Hälfte begann wie die erste: Der Tabellenführer startete fulminant, nach sieben Minuten Torchancen-vergeben stand es doch 2:0 – zunächst traf Sabitzer per Kopf die Latte, ehe Soriano den Ball über die Linie transportierte. Wo war Goalie Gratzei hier?

Schlagabtausch

Salzburg hätte es nun etwas ruhiger angehen können, immerhin wartet am Donnerstag Celtic in Glasgow. Sie taten es nur bedingt. Auch Sturm kombinierte phasenweise fein, der letzte Pass erreichte aber zunächst selten den Adressaten. Einmal kam Schick vor dem Tor zum Abschluss – drüber, Gruber scheiterte an Gulasci. Dafür rettete Spendlhofer bei einem Soriano-Lupfer per Fallrückzieher auf der Linie. Beim offenen Schlagabtausch wurde es nach Marco Djuricins Anschlusstreffer noch einmal spannend.

Sturm & Drang in den letzten Minuten in Graz – Gruber vergab die Chance auf den Ausgleich. Werbung für den Fußball machten aber am Sonntag beide Teams.

Das Bundesliga-Wochenende in Bildern

Graz, UPC-Arena, 11.658, SR Lechner

Tore:
0:1 ( 8.) Bruno
0:2 (52.) Soriano
1:2 (80.) Djuricin

Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem - Piesinger, Offenbacher - Schick (79. Rosenberger), M. Stankovic (73. Tadic), Beichler (59. Gruber) - Djuricin

Salzburg: Gulacsi - Ankersen, Ramalho, Hinteregger, Schmitz - Ilsanker - C. Leitgeb, Bruno (81. Keita), Kampl - Soriano (73. Alan), Sabitzer (85. Laimer)

Gelbe Karten: Djuricin, Spendlhofer, Rosenberger bzw. Offenbacher

Weitere Ergebnisse und Tabelle

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Mich ärgern nur die ersten 15 Minuten. Da haben wir Salzburg kombinieren lassen, haben keine Zweikämpfe gesucht. Das 0:1 war eine Folge dessen. Dann haben wir uns gefangen, hatten zwei, drei Riesenmöglichkeiten. Letztlich hätten wir auch ein Remis verdient gehabt. Die Mannschaft hat bis zum Ende daran geglaubt, das Spiel zu drehen."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Wir sind über 90 Minuten gesehen der verdiente Sieger. Wir haben in der ersten Hälfte auch etwas Glück gehabt. Wir hätten den Sack früher zumachen müssen, da hätte uns Sturm fast bestraft. Aber es hat mir schon Freude bereitet, wie wir gegen den Ball gearbeitet und teilweise auch kombiniert haben. Man muss auch Sturm ein Kompliment machen, weil sie gut gespielt haben. Die Revanche (für das 2:3 gegen Sturm in Salzburg am 30. August) tut gut, weil Sturm uns nach dem Malmö-Spiel im eigenen Stadion geschlagen hat."

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