Ried trotzt Sturm einen Punkt ab

Thomas Fröschl (Ried /links) im Kopfballduell mit Anastasios Avlonitis (Sturm).
Die Innviertler kommen bei Sturm Graz zu einem 0:0-Unentschieden.

Sturm Graz hat am Samstag im Kampf um den dritten Europacup-Fixplatz in der Bundesliga den nächsten Rückschlag erlitten. Die Steirer kamen eine Woche nach dem 0:2 bei Rapid vor 8.513 Zuschauern in der Merkur-Arena gegen Ried über ein 0:0 nicht hinaus und konnten den Abstand auf den Dritten Austria nur auf vier Zähler verringern. Die Wiener treffen am Sonntag zu Hause auf Leader Salzburg.

Die Grazer müssen deshalb vor allem darauf hoffen, dass Salzburg auch den ÖFB-Cup gewinnt, dann würde auch Rang vier noch für das internationale Geschäft reichen. Diesen Platz verloren die Steirer in der 33. Runde aber an Admira Wacker Mödling. Die Niederösterreicher zogen mit einem 2:1-Heimsieg gegen Altach um einen Zähler an Sturm vorbei.

Sturm war gegen den Abstiegskandidaten über weite Strecken tonangebend, konnte die spielerische Überlegenheit aber nicht in einen Torerfolg ummünzen. Dass zwei positive Serien weitergingen, war da nur ein schwacher Trost. Die Truppe von Coach Franco Foda ist zu Hause fünf Partien unbesiegt, gegen Ried gab es im eigenen Stadion in den jüngsten elf Spielen keine Niederlage.

Ried jetzt Siebenter

Die Innviertler sind auswärts jetzt schon acht Spiele sieglos, der neunte Auswärtspunkt in der laufenden Saison war aber im Kampf um den Klassenerhalt viel Wert. Ried hat zwar nur mehr sechs Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Grödig, kletterte allerdings an Altach und Mattersburg vorbei auf Rang sieben. Nächste Runde müssen die Rieder am 7. Mai zu Hause gegen Grödig antreten.

In der ersten halben Stunde sahen die Besucher eine offene Partie mit wenig Passqualität auf beiden Seiten. Danach waren die Gastgeber klar tonangebend, ohne allerdings zu glänzen. Bei der besten Chance vor der Pause scheiterte Donis Avdijaj am glänzend reagierenden Ried-Tormann Thomas Gebauer (33.).

Nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts am Spielgeschehen, die Steirer drückten weiter, taten sich gegen eine sehr kompakte Abwehr der Innviertler aber schwer. Wenn es zu Möglichkeiten kam, fehlte vor allem Bright Edomwonyi die nötige Effizienz. Gebauer hielt einen Schuss des 21-jährigen Nigerianers mit Mühe im Nachfassen (47.), bei zwei weiteren Abschlüssen verfehlte der Stürmer das Tor (56./daneben, 80./drüber).

Zwei seiner Kollegen hatten in der Schlussphase noch Matchbälle. Thorsten Schick traf den Ball aus zwölf Metern nicht richtig (86.). Bei einem Kopfball von "Joker" Roman Kienast reagierte der starke Gebauer einmal mehr (92.). Damit gab es im vierten direkten Saisonduell erstmals keinen Sieger. Die Anhänger hatten damit im ersten Spiel nach dem Ende des Fan-Boykotts nicht wirklich Grund zum Jubeln. Die Rieder blieben die gesamte Partie ohne Chance, ihr Ziel, einen Punkt mitzunehmen, erreichten sie aber trotzdem.

Bei den Grazern humpelte Avdijaj in der 73. Minute mit einer Knieverletzung vom Feld. Es könnte dadurch seine letzte Partie im Sturm-Dress gewesen sein. Ein weiteres Leihgeschäft mit Schalke dürfte es nicht geben. "Es ist nach aktuellem Stand fix geplant, dass Donis nach der Saison zu Schalke zurückkehrt", sagte Avdijajs Berater Karsten Schmidt. Der 19-jährige Offensivspieler hat bei Schalke noch bis Ende Juni 2019 Vertrag.

Ergebnisse, Tabelle

SK Sturm Graz - SV Ried 0:0

Graz, Merkur-Arena, 8.513, SR Lechner.

Sturm: Esser - Kayhan, Avlonitis, Spendlhofer, Lykogiannis - Kamavuaka, Offenbacher (78. Dobras) - Schick, Avdijaj (73. Kienast), Gruber (60. Horvath) - Edomwonyi

Ried: Gebauer - Hart, Reifeltshammer, Filipovic - Bergmann, Polverino, Ziegl, Prada - Kreuzer, Elsneg (66. Honsak/94. Janeczek), T. Fröschl (81. Brandner)

Gelbe Karten: Keine bzw. Filipovic, Kreuzer

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