Rapid entzaubert den Tabellenführer

Matchwinner: Robert Beric erzielte die ersten beiden Tore gegen den WAC, letztlich gewann Rapid gegen den Tabellenführer aus Kärnten klar mit 3:0.
Die Hütteldorfer überzeugen beim 3:0-Heimerfolg gegen den WAC und holen den dritten Sieg in Folge.

War das 5:1 am Mittwoch gegen Wiener Neustadt ein Strohfeuer oder ein Befreiungsschlag?

Die klare Antwort gab Rapid am Samstag mit einem 3:0-Erfolg gegen Tabellenführer WAC. Die Kärntner können nach dem ersten Punkteverlust im fünften Auswärtsspiel am Sonntag die Führung wieder verlieren, wenn Salzburg die Austria besiegt.

Rapid-Trainer Zoran Barisic musste im Vergleich zum 5:1 Änderungen vornehmen. Statt des gesperrten Schaub komplettierte Schobesberger das offensive Mittelfeld mit Hofmann und Kainz. Und in der Innenverteidigung durfte der nach seiner Hüftprellung wiedergenesene Dibon erstmals seit 16. August wieder in die Startformation.

Die Wolfsberger, mit Kerhe statt des gesperrten Wernitznig, begannen sehr zurückhaltend für einen Tabellenführer. Das wäre in der ersten Minute fast ins Auge gegangen, als Beric nach einem Eckball statt eines Volleyschusses den Ball stoppen wollte und ihn vertändelte. Nachdem Schwab eine Hereingabe von Wydra knapp neben das Tor gesetzt hatte (5.), wurden auch die Kärntner aktiver. Bei einem der ersten zaghaften Sturmläufe kreuzten sich die Laufwege von Kerhe und Rapids Stangl, Kerhe hob spektakulär ab, das Pfeiferl von Referee Muckenhammer blieb stumm.

Als wenig später Silvio nur in letzter Not von Sonnleitner gestoppt werden konnte (27.) wusste auch die Rapid-Defensive, dass der Samstag ein Arbeitstag ist. Obwohl Rapid in der ersten Spielhälfte die bestimmende Mannschaft war, fiel der Führungstreffer überraschend. Er fiel aus einer Bilderbuchaktion: Schrammel flankte steil in den Strafraum, Kainz spielte volley und flach vor das Tor, wo Beric aus fünf Metern direkt zum 1:0 traf (37.).

Die 15.200 Fans im Happel-Stadion durften erstmals feiern. Kaum, waren alle Spieler nach der Pause wieder auf dem Feld, erklang die Torhymne erneut. Wieder traf Beric, doch dieses Mal assistierten die Gäste. Einen schlechten Abstoß von WAC-Keeper Kofler konnten die eigenen Mitspieler nicht annehmen, Beric schob den Ball ins Eck (48.) – 2:0.

Leichtes Spiel

Somit hatten die Rapidler mit ihrem auf Spielfreude ausgelegten Stil eine leichtere Partie. Denn WAC musste sich jetzt mehr nach vorne orientieren. Doch das gelang nicht. Nach einer technischen Raffinesse von Hofmann an der Outlinie konnte Schobesberger stürmen, Beric spielte ideal in die Mitte zu Kainz, der den Ball mit der Ferse über die Linie bugsierte (61.) – 3:0.

Auch laut Statistik war ab diesem Zeitpunkt klar, dass Rapid nicht mehr verlieren kann. Bis Samstag hat Rapid in den zwölf Bundesliga-Heimspielen des Kalenderjahres 2014 insgesamt nur vier Gegentore kassiert.

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 15.200, SR Muckenhammer

Tore:
1:0 (37.) Beric
2:0 (48.) Beric
3:0 (61.) F. Kainz

Rapid: Novota - Schrammel, Sonnleitner, Dibon, Stangl - Wydra (81. Grahovac), Schwab - Schobesberger (73. Grozurek), S. Hofmann, F. Kainz - Beric (87. Prosenik)

WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Palla - M. Weber, Hüttenbrenner - Kerhe, Silvio (86. Putsche), Jacobo (78. Baldauf) - Trdina (61. P. Zulj)

Gelbe Karten: Schrammel bzw. Hüttenbrenner, Silvio, Rnic

Tabelle

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Wir sind am Anfang schwer in die Gänge gekommen. Aber dann haben wir uns gesteigert und mehr zweite Bälle gewonnen. Die Mannschaft ist intakt, hat Qualität. Die Spieler müssen sich gegenseitig matchen, besser machen. Das Fazit nach dem ersten Viertel der Saison schaut so aus: Wir sind nicht gut in die Saison gestartet, haben zu viele Punkte liegen gelassen. Aber ich bin mit der Entwicklung zufrieden, auch wenn es noch Luft nach oben gibt."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "In der Phase zwischen der 20. und 35. Minute waren wir ein bisschen besser, aber ansonsten waren wir schon in der ersten Hälfte nicht aggressiv genug. Die Niederlage geht in Ordnung, wir waren nicht kompakt genug. Ich will nicht über die Elfersituation sprechen. Aber wenn wir den Elfer bekommen hätten, hätte das Spiel eine andere Richtung nehmen können. Ich habe höchsten Respekt davor, was meine Mannschaft im ersten Viertel geleistet hat. Bei Rapid kann man verlieren, aber die Art und Weise hat mich gestört."

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