Nur 2032 Zuschauer sehen sechs Tore in Grödig

Roman Wallner erzielte sein 101. Bundesligator.
Der SV Grödig holt gegen Wacker Innsbruck ein 1:3 auf, schafft noch ein Remis.

Was muss jetzt denn noch alles passieren, dass die Fußballfans den Grödigern die ohnehin schon winzig kleine Bude einrennen? Platz zwei in der Tabelle, Auswärtssiege gegen Sturm, Rapid und Austria, dazu ein spektakulärer und torreicher Spielstil – all das reicht offenbar nicht, um die Grödiger für ihr ambitioniertes Team zu begeistern.

Im kleinen Westderby gegen Wacker Innsbruck präsentierte sich die Untersbergarena einmal mehr in dieser Saison halbleer (2032). Und aus Grödig-Manager Christian Haas spricht schon ein wenig die Verzweiflung, wenn er sagt: „Wann, wenn nicht jetzt, wo wir vorne mitspielen, wäre die Gelegenheit da, dass die Fans kommen und Sponsoren anklopfen?“

Denn eines zeigte sich auch am Samstag wieder: Wer sich tatsächlich ins Grödiger Stadion verirrt, der kriegt immer einiges geboten. Immerhin sechs Treffer waren es diesmal im Derby wieder – fast schon schwach für Grödiger Verhältnisse nach den sieben Toren in den letzten Heimspielen gegen den WAC (4:3), den acht gegen Admira (7:1) und den neun gegen Wiener Neustadt (3:6.).

Mit ihrer Taktik der kleinen offensiven Nadelstiche machten die Gäste den Grödigern lange zu schaffen. Doch als Wacker nach Toren von Kuen (34.) – aus Abseitsposition – Wallner (41.) und Hinterseer (46.) bereits 3:1 voran lagen und auf die Siegerstraße eingebogen waren, stellten die Innsbrucker das Fußballspielen ein und luden den Aufsteiger förmlich zur Aufholjagd ein. Der Anschlusstreffer durch Zulechner (59.) war nur eine Frage der Zeit, und der Ausgleich durch Salamon die logische und verdiente Konsequenz.

Am Ende mussten die Tiroler mit dem Remis sogar zufrieden sein, denn die Grödiger zogen in den Schlussminuten ein Powerplay auf und belagerten regelrecht den Wacker-Strafraum.

SV Grödig - FC Wacker Innsbruck 3:3 (1:2)

Grödig, 2.500, SR Schüttengruber.


Tore: 0:1 (34.) Kuen
0:2 (41.) R. Wallner
1:2 (42.) Hauser (Eigentor)
1:3 (46.) Hinterseer
2:3 (59.) Zulechner
3:3 (85.) Salamon

Grödig: Fend - Zündel, Taboga, Karner, Strobl - M. Leitgeb, Tschernegg (55. Sigurdsson) - Huspek (46. Boller), Elsneg (79. Tomi), Salamon - Zulechner

Wacker: Safar - Bergmann, Vucur, Siller, Hauser - Jevtic (58. Abraham), Piesinger - Wernitznig (88. Löffler), Hinterseer, Kuen - R. Wallner (93. Brauneis)

Gelbe Karten: Salamon, Zündel bzw. Bergmann, Hauser, Abraham, R. Wallner

Adi Hütter (Grödig-Trainer): "Wir haben mit einem echten Kraftakt dieses Unentschieden geholt. Deshalb bin ich mit dem Ergebnis auch sehr zufrieden. Kompliment an meine Mannschaft, aber auch Innsbruck hat wirklich sehr gut gespielt. Wir haben versprochen, dass es kein 0:0 geben wird, und das haben wir gehalten."

Roland Kirchler (Wacker-Trainer): "Nach dem 3:1 habe ich geglaubt, dass wir den Sieg nach Hause bringen. Aber bei Grödig ist der Sack eben nie zu. Die fighten bis zum Schluss. Aber ich werde nicht aufgeben und weiter mit Videoanalysen darauf hinweisen, dass wir konzentrierter ans Werk gehen müssen. Irgendwann werden wir es dann rüberbringen, und dann sind wir eine richtig gute Mannschaft."

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