Maierhofer glänzt bei Comeback mit der Ferse

Ferserltor: Maierhofer (re.) sieht, wie der Ball über die Linie kullert.
Der Ex-Teamspieler sorgt für das Highlight beim 2:0-Heimsieg Wr. Neustadts gegen den WAC.

Acht Kopfballtore erzielte Wr. Neustadt letzte Saison. In dieser noch keines. Deshalb, aber auch aufgrund seiner Präsenz und der Kunst, seine Mitspieler mitreißen zu können, wurde Stefan Maierhofer geholt. Und prompt stand der 2,02 Meter große Ex-Teamspieler im Fokus beim Heimspiel der Niederösterreicher gegen einen inferioren WAC.

Maierhofer da, Maierhofer dort. Er rackerte, sicherte hohe Bälle mit der Brust oder leitete sie für seine Mitspieler weiter, er rangelte mit dem Gegner (Sollbauer) und diskutierte mit dem Schiedsrichter. Kurzum, ein Maierhofer ganz, wie man ihn kennt. Nur zum Kopfball kam er nicht richtig. Dabei versuchten die Wr. Neustädter, den "Langen", ins Szene zu setzen. Pollhammer mit einer Flanke von rechts, O’Brien mit Freistößen von links. Allein das Vorhaben ging nicht auf in Halbzeit eins.

Also musste Maierhofer so in Erscheinung treten, wie man ihn nicht unbedingt in Erinnerung hat. Und er tat es mit Bravour. Nein, er wusste sogar zu glänzen. Es war die 47. Minute, als der Ball nach einer Flanke von Osman Ali über Umwege zu ihm kam. Maierhofer erkannte die Situation blendend, reagierte schnell und drückte das Leder mit der Ferse – mit dem Rücken zum Tor stehend – über die Linie. Ein Tor, das den Wr. Neustädtern Sicherheit geben sollte. Sie kontrollierten die Partie. Maierhofer war es auch, der die nächste Chance vorfinden sollte. Und zwar per Kopf. Diesmal machte er seine Sache nicht ganz so gut, der Ball verfehlte sein Ziel (61.).

Ohne den 32-Jährigen, der nach 62 Minuten ausgetauscht worden war, kamen die Gastgeber noch zum 2:0 durch O’Brien nach einem Foulelfmeter und feierten schließlich ihren dritten Saisonsieg vor den Augen von Helgi Kolvidsson, dem aussichtsreichen Trainerkandidaten als Nachfolger von Heimo Pfeifenberger.

Der Bundesliga-Samstag in Bildern

Stadion Wiener Neustadt, 1.839, SR Schüttengruber

Tore:
1:0 (47.) Maierhofer
2:0 (74.) O'Brien (Elfmeter)

Wiener Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, Mimm, Sereinig, Denner - O'Brien, Freitag - Osman Ali (79. Prettenthaler), Rauter, D. Schöpf (72. Ranftl) - Maierhofer (62. Maderner)

WAC: A. Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - Hüttenbrenner, Schwendinger - Kerhe, P. Zulj (70. Wernitznig), Jacobo - Simon (60. Silvio)

Rote Karte: Sollbauer (89./Torraub)

Gelb-Rote Karte: Schwendinger (94./Foul)

Gelbe Karten: Denner, Maierhofer, Freitag, Maderner bzw. Rnic, A. Kofler

Tabelle

Günter Kreissl (Wiener-Neustadt-Interimstrainer/Sportdirektor): "Wir sind rundum glücklich, immerhin haben wir den Tabellenzweiten 2:0 geschlagen. Es ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten. Die Wolfsberger haben praktisch keine einzige Torchance gehabt. Wir waren ruhig am Ball, es war insgesamt ein toller Abend. Die Spieler haben genau das umgesetzt, was wir uns erwartet haben. Stefan Maierhofer hatte viele gute Aktionen und war noch besser als ich es erwartet habe."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Wir sind hierhergekommen und wollten unseren Negativlauf beenden, aber man hat ab der ersten Minute gesehen, dass es nicht funktionieren wird. Die erste Hälfte war von beiden Mannschaften schlecht. Nach vorne wollten wir mehr riskieren, aber unsere Offensive war nichts. Profis können schlecht spielen, aber die Bereitschaft, sich zu quälen, muss da sein. Ich bin deshalb sehr, sehr enttäuscht. Wiener Neustadt hat verdient gewonnen."

Stefan Maierhofer (Wiener-Neustadt-Torschütze): "Ein perfekter Einstand, aber eigentlich wollte ich ein Kopfballtor machen. Wir haben versucht, dem WAC von Beginn an das Leben so schwer wie möglich zu machen. Vor der Pause hatten wir leichte Vorteile, aber nach der Pause hatten wir auch schöne Spielzüge, sind besser ins Spiel gekommen. Das Tor war geil, ein super Gefühl. Heute freuen wir uns sehr, morgen auch noch, aber dann gilt der Fokus dem Rapid-Spiel. Wir wollen dort weitermachen, wo wir heute aufgehört haben."

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