Austria muss auch in der Liga siegen

Die Austrianer wissen noch, wie sich das Jubeln anfühlt. In den letzten zwei Spielen hatten sie gleich acht Mal Grund zum Feiern.
Nach dem Erfolg im Cup versuchen die Wiener eine Trendwende herbeizuführen.

Würden die Austrianer doch nur in der Liga dermaßen agieren wie im Cup. In Zahlen ausgedrückt: 6:0, 5:0, 6:0, beinahe ein Tennis-Ergebnis. Vienna, Kitzbühel und Hartberg wurden nicht zu jenen Stolpersteinen, über die die Austria in der Vergangenheit ab und zu gerne geplumpst war. "Im Cup sind wir heuer sehr effektiv und haben hohe Siege gefeiert", freut sich Trainer Gerald Baumgartner, der schon mit seinen früheren Vereinen unter Beweis gestellt hatte, dass er ein Spezialist für den speziellen Bewerb ist.

Sein Fazit nach dem Ausflug nach Hartberg: "Wir waren von Beginn weg sehr konzentriert und haben schöne Tore geschossen. Das war eine sehr professionelle Leistung, es gibt an diesem Erfolg nichts zu kritisieren. Es ist alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben." Sätze, die er in der Meisterschaft bisher nach kaum einem Spiel gesprochen hatte. Weil es dafür auch keinen Grund gab.

Die Trendfolge

"Jetzt müssen wir gut regenerieren für das schwierige Heimspiel am Samstag gegen Sturm Graz, das wir auch unbedingt gewinnen wollen." Mit diesem dritten Pflichtspielsieg innerhalb von acht Tagen möchte die aktuell noch sechstplatzierte Austria endlich in die obere Tabellenhälfte vorstoßen. Es ist in dieser Saison der zweite Versuch der Violetten, eine Trendwende zum Positiven herbeizuführen. Ein Mal misslang das Unternehmen, nach drei Siegen in Folge, als man in Grödig nur ein 0:0 erreichte und daheim gegen den WAC verlor.

Die nächsten Spiele weisen den Wienern daher die Richtung. Entweder der Motor kommt endlich auf Touren, oder man tritt weiter bis zur Winterpause das Standgas. "So kann man es sehen", pflichtet auch Baumgartner bei. "Das Spiel gegen Sturm wird schon die Richtung weisen." Warum der zweite Anlauf von Erfolg gekrönt sein sollte? "Weil wir dazugelernt haben. Weil wir jetzt noch mehr wissen, worum es geht." Ortlechner, in Hartberg nicht nur Kapitän, sondern auch Torschütze, hat seine Chance genützt, Kamara und Kienast eher nicht. Sie werden bei Baumgartner wohl keine tragende Rolle mehr spielen.

Mit dem Sieg über Wiener Neustadt hat die Austria ein erstes Zeichen gesetzt. Baumgartner: "Da haben wir wirklich gut gespielt, nur eben nicht mehr Tore erzielt. Chancen dafür waren aber mehr als genug vorhanden."

Vor Sturm sind die Austrianer gewarnt: "Mit dem neuen Trainer Franco Foda sind sie sehr motiviert. Bei diesem Spiel werden wir sehen, ob wir den nächsten Schritt machen können." Gelingt ein Sieg, dann geht man gut gerüstet in das Wiener Derby am 9. November im Happel-Stadion gegen Rapid. Und dann könnten sogar wieder einmal bis zu 30.000 Fans in den Prater zu einem Bundesliga-Spiel pilgern.

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