Austria blamiert sich gegen Schlusslicht Grödig

Lukas Rotpuller im Kopfballduell mit Torschütze Benjamin Sulimani.
Sulimani trifft nach kapitalem Fehler von Holzhauser. Ofosu sorgt für das 2:0.

Der Fußball ist wie das Leben. Beides kann ungerecht sein. Die Austria verlor ein Spiel, das sie haushoch gewinnen hätte müssen. Gegen Grödig, den Letzten. Daheim. Holzhauser entschied die Partie zugunsten der Gäste.

Die Austria dominierte Grödig nach Belieben, schnürte den Tabellenletzten regelrecht ein. Im Eishockey würde man von einem Powerplay sprechen. Chancen sind generell aber auch dazu da, verwertet zu werden. Die Austrianer beherzigten diesen Leitsatz einmal mehr nicht.

Chancen über Chancen

Holzhauser zirkelte einen Freistoß an die Latte. Pech. Grünwald scheiterte mit einem Volley. Pech. Meilinger scheiterte an Grödigs herausragendem Goalie Swete. Venuto, Shikov, Koch, wieder Grünwald und Kehat verjuxten ebenfalls oder fanden in Swete ihren Meister.

Grödig hatte in der Defensive alle Füße voll zu tun und in der Offensive knapp vor der Pause durch den engagierten Ofosu die große Chance auf die Führung.

In der 58. Minute hatte Holzhauser seinen Auftritt und entschied das Spiel. Im Schneckentempo führte er den Ball durch den eigenen Strafraum, als würde er in Badeschlapfen durchs Gänsehäufel spazieren. Die Folge: er verlor den Ball, Sulimani bedankte sich mit dem 1:0.

Danach verlor eine schockierte Austria völlig den Faden, schien psychologisch völlig auf dem Boden und kassierte noch das 0:2. Der eingewechselte Wallner ließ in der Schlussminute Rotpuller in einem Laufduell übers halbe Feld schlecht aussehen und bediente Ofosu, der zum Sieg einschob.

FK Austria Wien - SV Grödig 0:2 (0:0)

Wien, Generali-Arena, 6.313 Zuschauer, SR Drachta.


Tore: 0:1 (58.) B. Sulimani
0:2 (90.) Ofosu

Austria: Almer - Koch (81. De Paula), Sikov, Rotpuller, Martschinko - Holzhauser (77. Prokop), Grünwald - Venuto, Kehat (77. Kvasina), Meilinger - Kayode

Grödig: Swete - Itter, Strauss, Pichler, Strobl - T. Kainz, Djuric (70. Denner), Völkl, Rasner - B. Sulimani (81. Wallner), Ofosu (92. Baumgartner)

Gelbe Karten: Kayode bzw. Strobl, Ofosu

Ergebnisse, Tabelle

Thorsten Fink (Austria-Trainer): „Nach der ersten Halbzeit hätte es 4:1 stehen können. Ich wüsste nicht, was ich der Mannschaft in den ersten 60 Minuten vorwerfen soll, was Einsatz, Wille und das Spielerische angeht. Den Fehler darf Raphael (Holzhauser) natürlich nicht machen. Danach haben wir aufgehört, Fußball zu spielen. Das war ein Schock. Aber gegen den Tabellenletzten muss man gewinnen, das ist einfach so. Wir müssen jetzt nach vorne schauen.“

Peter Schöttel (Grödig-Trainer): „Bis zu unserem Tor war die Austria überlegen, mit vielen Torchancen. Rene Swette hat uns mit großartigen Aktionen im Spiel gehalten. Nach unserem Tor war die Austria auch überlegen, aber ohne Chancen. Wir sind froh, dass unsere Unserie zu Ende gegangen ist. Wie die anderen Mannschaften spielen, können wir nicht beeinflussen. Für uns ist der Sieg Gold wert. Wir sollten jetzt wieder mehr Selbstvertrauen haben. Das war ein Signal an die Konkurrenz.“

Benjamin Sulimani (Grödig-Torschütze): „Es war wichtig, dass wir gewonnen haben. Der Trainer hat uns gut eingestellt, wir haben die richtige Taktik gefunden. Auch wenn ein wenig Glück dabei war, dass wir in der ersten Hälfte ohne Gegentor geblieben sind.“

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