Altach entführt Punkt aus Graz

Louis Ngwat-Mahop (li.) wurde in der Schlussviertelstunde ausgeschlossen.
Der Aufsteiger holt bei Sturm ein 2:2.

6200. Die Anzahl der Besucher in der UPC-Arena deckt sich vielleicht nicht ganz mit jener der Trainerkandidaten, die in Liebenau gegenwärtig das Gesprächsthema Nummer eins bilden. Auch auf den Rängen wurde eifrig heiteres Beruferaten gespielt. Wer wird der neue Sturm-Coach? Der Rasen, der von Sturm- und Altach-Kickern bespielt wurde, avancierte zum Nebenschauplatz.

Peter Schöttel wurde genannt, wurde aber von den Sturm-Fans ebenso wenig ins Herz geschlossen wie Ex-GAK-Trainer Werner Gregoritsch. Auch Ivica Vastic und die Deutschen Michael Wiesinger und Roland Vrabec standen oder stehen zur Diskussion. Und Meistermacher Franco Foda, der Deutsche tendiert aber zu einer neuen Chance in der Heimat.

Zurück zum eigentlichen Zweck des fröhlichen Zusammenkommens in der UPC-Arena. Zunächst fröhlichen. Denn die gute Laune der Sturm-Fans hielt nicht lange an. Nach fünf Minuten Spielzeit dürften sich auch die Sturm-Verteidiger über einen neuen Trainer unterhalten haben, auf das Spiel konzentriert waren sie jedenfalls nicht – sonst hätte Hannes Aigner nach einem Corner von Lienhart nicht völlig ungedeckt zur Altacher Führung einköpfeln können.

Sturm schlug aus einem Standard zurück, Daniel Offenbacher traf aus einem von Kovacec abgefälschten Freistoß zum Ausgleich. Der Sturm-Lauf wurde erneut (natürlich wieder nach einer Standardsituation) belohnt: Hadzic schoss einen Freistoß, Kobras wehrte zu kurz ab, Beichler staubte zum 2:1 ab.

Die Altacher kamen auch zu Chancen, weil Sturms Hintermannschaft irgendwie gar nicht auf dem Platz war. Und als Andreas Lienharts Freistoß-Flanke auf das Sturm-Tor ging, schlief der dieses Mal nicht ligataugliche Tormann Pliquett: 2:2. Der Aufsteiger erzielte damit 50 Prozent alle Tore aus Standards (Liga-Spitze).

Und Sturm? Interimscoach Günther Neukirchner ist kein Kandidat für die Milanic-Nachfolge. Er bleibt lieber Hauptschullehrer und hat außerdem gar nicht die notwendige UEFA-Pro-Lizenz.

SK Sturm Graz - SCR Altach 2:2 (2:1)

Graz, UPC Arena, 6.252 (richtig), SR Grobelnik.


Torfolge: 0:1 ( 5.) Aigner
1:1 (14.) Offenbacher
2:1 (20.) Beichler
2:2 (51.) Lienhart

Sturm: Pliquett - Todorovski, Madl, Spendlhofer, Klem - Hadzic, Offenbacher - Schick, M. Stankovic (70. Schloffer), Beichler (83. Lovric) - Djuricin

Altach: Kobras - Lienhart, Ortiz, A. Pöllhuber (46. Tajouri), Schreiner - Salomon, Zwischenbrugger, Netzer, Kovacec (61. Seeger) - Aigner (81. Gercaliu), Ngwat-Mahop

Rote Karte: Ngwat-Mahop (76./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Beichler bzw. Aigner, Ortiz, Seeger

Tabelle

Günther Neukirchner (Sturm-Graz-Interimstrainer): "Es ist ärgerlich, dass wir trotz aller Warnungen zwei Tore durch Standards kassiert haben. Altach hat gut gegen den Ball gearbeitet, wir waren aber trotzdem die dominantere Mannschaft. Gegen Ende haben wir Druck aufgebaut, ohne zwingende Chancen herauszuarbeiten. Unser Tormann weiß selbst, was heute passiert ist. Die Truppe ist lernbereit und das Fundament ist in Ordnung. Wo es fehlt, werde ich mit dem neuen Trainer besprechen."

Damir Canadi (Altach-Trainer): "Das war kein leichtes Spiel für beide Trainer. Nach dem Führungstreffer waren wir nicht konzentriert und mutig genug und haben sehr leichte Gegentreffer kassiert. In der zweiten Hälfte lief es wesentlich besser, beide Mannschaften hatten gute Chancen. Die Rote Karte war für mich schwer überzogen. Wir haben in Unterzahl dann wenig zugelassen."

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