Salzburg lässt der Austria keine Chance

Naby Keita traf doppelt für die Salzburger.
Der Meister schlägt die Favoritner mit 4:1 und bleibt vor Rapid Tabellenführer.

Bestes Heimteam (Salzburg) gegen beste Auswärtsmannschaft (Austria) – die Voraussetzungen für einen Bundesliga-Schlager waren also gegeben. Und die Erwartungen wurden auch erfüllt. In einem besonders in der ersten Hälfte sehenswerten Spiel setzte sich Salzburg dank der besseren Individualisten klar 4:1 durch. Die Wiener, die nun sieben Punkte hinter Salzburg und dem Zweiten Rapid liegen, wurden hingegen vorerst einmal aus dem Titelkampf verabschiedet.

Salzburg-Trainer Óscar García hatte in seinem fünften Pflichtspiel erstmals seine beiden wichtigsten Spieler gemeinsam aufbieten können. Torjäger Soriano kehrte nach einer zweiwöchigen Verletzungspause zurück. Mittelfeldmotor Keita feierte nach seiner Malariaerkrankung ein Startelfcomeback.

Blitzstart

Dass der Afrikaner nicht nur als Spielgestalter wichtig für Salzburg ist, zeigte er schon in der 12. Minute: Locker und lässig ließ Keita Austria-Keeper Hadzikic keine Chance, nachdem er von Berisha herrlich freigespielt worden war.

Aber Salzburg lag in der flotten Partie nur fünf Minuten 1:0 in Führung: Der Tabellenführer steckte den Rückschlag aber weg. Soriano traf im Gegenstoß bei einer Chance, die er normalerweise verwertet, nur die Stange. Auch Oberlin und Keita schossen den Ball nicht ins Austria-Tor.

Aber Letzterer sollte in seinem 50. Bundesliga-Spiel trotzdem sein zehntes Saisontor erzielen: Keitas Schuss wurde von Stryger Larsen unhaltbar für Keeper Hadzikic abgelenkt, nachdem sich die Austria-Abwehr davor wieder einmal alles andere als geschickt angestellt hatte (33.).

Dieses Mal konnte Salzburg nachsetzen: Auch beim dritten Treffer hatte Keita seine Beine im Spiel. Er spielte Oberlin frei, der zu Soriano passte. Der Spanier ließ sich seine zweite Chance nicht entgehen, hatte aber auch Glück. Der Zentimeter nicht im Abseits stehende Lazaro verwirrte Hadzikic, der den nicht gerade scharfen Schuss passieren ließ (35.).

Aber die Austria war auch nach dem 1:3 noch nicht geschlagen. Der agile Venuto, der allerdings mit einem Ballverlust das erste Gegentor eingeleitet hatte, traf nur die Latte (37.). Ein Anschlusstor der Wiener lag in der Salzburger Luft, weil Red Bull plötzlich passiv agierte. Es fiel bis zur Pause aber nicht mehr.

Tempo-Opfer

Nach dem Wechsel verlor die Partie einiges vom hohen Tempo, dem auch Keita Tribut zahlen musste. In der 53. Minute musste der noch nicht ganz fitte Afrikaner auch vom Feld. Salzburg war trotzdem wieder die gefährlichere Mannschaft. Oberlin ließ aber die Chance auf die endgültige Entscheidung aus.

Die Austria blieb also im Spiel. Und nur Zentimeter fehlten, dann wären die Wiener auch herangekommen: Walke ließ sich von einem Venuto-Schuss aus spitzem Winkel überraschen, konnte den Ball im Nachfassen aber noch genau auf der Torlinie fixieren (70.).

Während die Austria-Spieler noch vergeblich und unnötig reklamierten, fiel die Entscheidung. Der eingewechselte Minamino schloss einen Konter erfolgreich zum 4:1-Endstand ab.

Ergebnisse, Tabelle

Red Bull Salzburg - FK Austria Wien 4:1 (3:1)

Salzburg, Red-Bull-Arena, 10.657, SR Drachta.


Torfolge: 1:0 (12.) Keita
1:1 (17.) Kayode
2:1 (33.) Keita
3:1 (35.) Soriano
4:1 (70.) Minamino

Salzburg: Walke - Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Lazaro (69. Hwang), Keita (53. Pehlivan), Schmitz, Berisha - Oberlin (63. Minamino), Soriano

Austria: Hadzikic - Larsen (69. Meilinger), Windbichler, Rotpuller, F. Koch - Vukojevic (69. Friesenbichler) - Gorgon (84. Serbest), Holzhauser, A. Grünwald, Venuto - Kayode

Gelbe Karten: Pehlivan bzw. Vukojevic, Windbichler, A. Grünwald

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): "Für diese Leistung gebührt der Mannschaft ein Oscar, es war ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft. Es war das erwartet schwierige Spiel gegen eine gute Wiener Austria, die phasenweise gezeigt hat, warum sie auswärts die beste Mannschaft ist. Keita hat bis zu seiner Auswechslung gezeigt, was er kann, hat sich die zwei Tore verdient. Soriano hat hervorragend für die Mannschaft gearbeitet, aber grundsätzlich spreche ich nicht gerne über einzelne Spieler, denn alle Spieler sind wichtig, und da haben heute einige aufgezeigt. Für mich ist es auch wichtig, wenn Spieler Zweikämpfe und Eins-zu-Eins-Situationen gewinnen."

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Es waren sehr intensive 90 Minuten, ein hervorragendes Spiel von Red Bull Salzburg. Wir wollten das Spiel eigentlich bestimmen und taktisch andere Sachen machen. Es war auch nicht einfach, von hinten herauszuspielen. Positiv ist, dass meine Mannschaft zurückgekommen ist, aber wenn hier nicht jeder Spieler 100 Prozent bringt, ist es schwer zu bestehen. Diese Niederlage ist zwar bitter, kann man aber kassieren, vor allem wenn man zwei solche individuelle Fehler macht. Unser Ziel ist es jetzt, den dritten Platz abzusichern."

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