Blatter nennt Beckenbauer-Version in der WM-Affäre "absurd"

In der Offensive: Joseph Blatter
Der suspendierte FIFA-Boss legt sich mit Deutschlands Fußball-Kaiser an.

Der suspendierte FIFA-Boss Joseph Blatter widersprach Franz Beckenbauer in der Affäre um die WM 2006 in Deutschland und die Zahlung von 6,7 Millionen Euro erneut. In der aktuellen Ausgabe des deutschen Nachrichtenmagazins Der Spiegel bezeichnete der Schweizer die Darstellung des damaligen OK-Chefs als „absurd“, nach der die WM-Organisatoren die Summe an den FIFA zahlen mussten, um einen Zuschuss von 170 Millionen Euro zu erhalten.

Blatter sagte dem Magazin, der Zuschuss sei an „keinerlei Bedingungen durch die FIFA geknüpft worden“. „Geld zu bezahlen, um Geld zu bekommen? Nein. So was gibt es bei der FIFA nicht“, fügte der 79-Jährige hinzu.
Er sieht den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bei der Aufklärung gefordert: „Da muss es doch Dokumente geben, was es mit dem Geld auf sich hat.“ Wenn es beim DFB keine Dokumente mehr geben sollte, dann sollte man die Kooperation mit der FIFA suchen, so Blatter.

"Niemals Geld verlangt"

Schon Ende Oktober hatte sich der Schweizer ähnlich geäußert und bestritten, eine Zahlung gefordert zu haben. „Ich habe niemals Geld von Beckenbauer verlangt. Nie im Leben. Auch nicht vom DFB. Das stimmt einfach nicht“, hatte er der Zeitung Schweiz am Sonntag gesagt.

Die 6,7 Millionen Euro stehen im Zentrum des Skandals um die WM 2006. Nach Darstellung des DFB und von Beckenbauer überwies der ehemalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus diese Summe im Jahr 2002 für das OK an die FIFA. Wer genau das Geld erhielt, ist noch ungeklärt. 2005 soll das Geld an Louis-Dreyfus zurückgezahlt worden sein. Der Betrag wurde vom WM-OK zur Tarnung als Beitrag für eine FIFA-Gala deklariert, die später nie stattfand.

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