Barisic: „Vor diesem Team ist der Hut zu ziehen“

Gesprächsstoff: Die Länderspielpause brachte nicht nur Gutes. Nach der Verletzung von Petsos (re.) muss Barisic umbauen.
Der Rapid-Coach versteht Kollers Kaderpolitik und improvisiert nach der Petsos-Verletzung.

Zoran Barisic kommt ins Schwärmen, wenn er vom Nationalteam spricht. „Das war wirklich beeindruckend. Der Auftritt in Schweden hatte etwas von Weltklasse.“ Zur vorzeitigen Qualifikation für die EURO 2016 meint der Rapid-Trainer: „Vor diesem Team ist der Hut zu ziehen. Und zwar bis ganz runter zu den Knöcheln.“

Sportdirektor Andreas Müller traut den Österreichern zu, in Frankreich „zur Überraschungsmannschaft des Turniers zu werden“.

Die hauptsächlich medial geführte Diskussion über den Verzicht von Marcel Koller auf Spieler des Bundesliga-Tabellenführers lässt Barisic hingegen kalt: „Man darf nicht vergessen, dass Koller nicht nur eine eingespielte Mannschaft hat, sondern sogar einen fertigen, erfolgreichen Kader. Da ist es sehr schwer, reinzukommen. Deshalb ist diese Entscheidung verständlich und absolut zu akzeptieren.“

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Noch hätten seine Schützlinge neun Monate Zeit, um ein Ticket nach Frankreich zu ergattern. „Vielleicht schaffen es ein oder zwei Spieler. Aber ich glaube, dass die Chance nach der EM größer sein wird.“

Neben der Freude über das Nationalteam und das Tor von Louis Schaub für die U 21 beim 4:3 gegen Russland gab es für Barisic in der Länderspielpause aber auch einen schweren Rückschlag: Nach dem Verkauf von Goalgetter Robert Beric fehlt mit Thanos Petsos in den kommenden Schlüsselspielen auch der zweite in dieser Saison bisher nicht gleichwertig zu ersetzende Spieler.

Zur Verletzung am Innenband im Knie während des griechischen Teamcamps sagt der Chefcoach der Grünen: „Er wurde im Training beim Nationalteam von hinten gefoult. Thanos hatte keine Chance, auszuweichen.“

Engpass im Zentrum

Eine Operation war zwar nicht nötig, der heuer so formstarke Mittelfeld-Antreiber wird aber mindestens bis zur nächsten Länderspielpause Anfang Oktober passen müssen. Damit steht im Zentrum das Duo Grahovac/ Schwab als Stammbesetzung fest.

Sieben Partien in englischen Wochen, darunter die Europacup-Partien gegen Villarreal und bei Minsk, werden aber nicht ohne Pause zu bewältigen sein. „Für die offensivere der beiden Positionen ist Stefan Nutz eine Alternative“, erklärt Barisic.

Vor der Abwehr muss nach dem Verkauf von Behrendt allerdings improvisiert werden, sobald Grahovac eine Pause benötigt. Da Stangl wieder fit ist, wird sich Barisic bei den gelernten Außenverteidigern bedienen. Pavelic durfte sich in Testspielen schon öfters als Sechser versuchen, und Auer hat bei der Admira dort öfter als rechts hinten gespielt. „Wir werden das schaffen, weil sowohl Pavelic als auch Auer im Mittelfeld ihre Leistung bringen können. Wir haben das schon geübt“, erklärt Barisic.

Heute startet der heiße Herbst mit der Reise nach Vorarlberg. Die Altacher wollen nach dem Ende der Doppelbelastung die Liga von hinten aufrollen. Barisic erwartet morgen ein enges Match: „Das 2:4 gegen Mattersburg hat zuletzt bestätigt, dass wir immer bei 100 Prozent sein müssen, um Erfolg haben zu können.“

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