Guardiola-Ausraster in der Bayern-Kabine
Sichtlich enttäuscht, aber doch gefasst und milde lächelnd trat Bayern-Trainer Pep Guardiola am Dienstag - nach dem bitteren Aus in der Champions League gegen Atlético - vor die TV-Kameras. Wahnsinnig stolz sei auf er seine Spieler, es wäre eine Ehre gewesen, mit ihnen zu arbeiten. Auch bei der anschließenden Pressekonferenz streute er dem Klub Rosen, lobte Spieler und Mitarbeiter in den höchsten Tönen: „Ich habe eine fantastische Zeit erlebt. Ich bereue nichts. Bayern München hat eine große Zukunft mit diesen Spielern, mit dieser Mentalität."
Weit weniger harmonisch soll es allerdings in der Kabine zugegangen sein. Laut eines Berichts der deutschen Bild-Zeitung sei es abseits der Kameras zu einem Eklat gekommen. Demnach habe der Bayern-Coach wieder einmal die medizinische Abteilung des Klubs attackiert.
Wieder einmal deshalb, weil sich Guardiola schon 2015 mit dem langjährigen Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt angelegt und für dessen Rücktritt gesorgt hatte. Mehr dazu hier.
"Warum schafft ihr das nicht?"
Diego Godin, Abwehrchef von Atlético, war im Hinspiel in Madrid verletzt ausgefallen, stand im Rückspiel aber bereits wieder zur Verfügung.
Daraufhin sei laut Bild einem der Bayern-Physiotherapeuten der Kragen geplatzt. "Das kann er nicht sagen, das darfst du nicht sagen. Du hast alle Spieler zur Verfügung. Alle, außer Robben und Badstuber", soll sich der bei Profis und im Klub hoch angesehene Mitarbeiter gewehrt haben.
Eine Handgreiflichkeit habe schließlich Flügelspieler Franck Ribery verhindert, der als Streitschlichter aufgetreten sei.
Leute "wollen mich treffen"
Er habe feststellen müssen, dass Informationen bei den Bayern immer wieder die Kabine verließen. Damit träfen die Informanten aber nicht ihn, sondern Mannschaft und Verein.
In der Amtszeit des Katalanen gab es immer wieder Dissonanzen um verletzte Spieler und deren rasche Rückkehr in den Spielbetrieb. "Ich habe gekämpft mit den Ärzten, den Physiotherapeuten, der Scouting-Abteilung, weil ich das Beste für den Verein wollte", sagte Guardiola über seine Vorgehensweise.
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