FC Barcelona darf wieder einkaufen

Das torgeile Barcelona-Trio soll Konkurrenz bekommen.
Kein Witz: Trainer Luis Enrique sucht trotz Neymar, Messi und Suarez neue Stürmer.

Der FC Barcelona darf sich wieder auf dem Transfermarkt austoben. Die Spanier hatten gegen die FIFA-Regeln bezüglich der Verpflichtung von Jugendlichen verstoßen und durften ein Jahr keinen neuen Spieler einsetzen. Der erste Neuzugang passte aber zum 28. Dezember. An diesem "Dia de los Santos Inocentes" werden in Spanien traditionell Scherze gemacht wie hierzulande am 1. April.

Sergi Guardiola hieß der Neue, bei der B-Mannschaft sollte er spielen. Dem 24-jährigen Stürmer wurde das Internet zum Verhängnis. Zwei Jahr alt waren die Tweets, von denen Barcelona am Montagabend kurz nach der Bekanntgabe der Verpflichtung erfahren hat. Herr Guardiola hatte vor einem "Clasico" Real Madrid angefeuert, hatte die Katalanen beschimpft, und hatte über Messi geschrieben: "Ich hätte ihn nicht gern in meinem Team, er spaziert nur herum – das zerstört das Spiel für seine Teamkollegen."

Haben die Katalanen in diesem Jahr vielleicht das Scouten verlernt? Guardiola ist mittlerweile Geschichte bei Barcelona, Messi immer noch Lichtgestalt. Jener Lionel Messi, der so gut harmoniert mit Luis Suarez und Neymar, dass geschrieben wird vom Jahr des Dreigestirns. Mit den drei südamerikanischen Stürmern hat der FC Barcelona im Jahr 2015, also im Jahr des Transfer-Embargos, fünf Trophäen zu seiner Sammlung hinzufügen können. Barcelona liegt punktgleich mit Atletico Madrid und mit zwei zwei Punkten Vorsprung auf den Erzrivalen Real Madrid in der Primera Division an der Tabellenspitze. Allerdings mit einem Spiel weniger, weil man sich im Dezember so zwischendurch den Sieg bei der Klub-WM geholt hat. Die Partie in Gijon wird erst im Februar nachgeholt.

Harmonische Stars

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, dass sich Trainer Luis Enrique mit Superstar Lionel Messi arrangiert hat. Gab es im ersten Jahr noch die eine oder andere Reiberei, so hat ihm der Coach die Angst vor Konkurrenz genommen, musste dem Argentinier keinen Stürmerstar opfern (wie einst Guardiola Ibrahimovic), sondern formte sie zu einer perfekt funktionierenden Arbeitsgemeinschaft.

Die drei so unterschiedlichen Stürmertypen verstehen sich gut, machen gemeinsame Grillabende. Trotz des Super-Trios ist Barcelona auf der Suche nach neuen Stürmern, um verletzungsbedingten Engpässen vorzubauen. Das ist keine gute Nachricht für Eigenbaustürmer wie Sandro oder Munir.

Zwei Neuzugänge

Die Katalanen haben schon zwei neue Spieler im Kader, deren Loyalität über jeden Zweifel erhaben ist. Arda Turan und Aleix Vidal haben das letzte halbe Jahr nur mittrainiert. Die beiden können aber erst am Mittwoch spielen. In Spanien gibt es die Arbeitserlaubnis erst am ersten Werktag nach dem Jahreswechsel. Der FC gastiert heute bei Espanyol in der Meisterschaft. Am 6. Jänner spielt man wieder beim Rivalen, im Achtelfinal-Hinspiel, das Rückspiel im Camp Nou findet am 13. Jänner statt.

Die Verpflichtung der beiden war eine Provokation, weshalb von der FIFA die Sanktionen punkto Nachwuchs verschärft wurden. So darf der 15-jährige Kalifornier Ben Lederman nicht einmal in La Masia trainieren. Er musste zurück in die USA, obwohl seine Familie nach Barcelona übersiedelt ist und weiterhin dort lebt. Der Vater hat einen Job gefunden, der Bruder macht Matura.

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