Alaba ist einmal mehr der Jüngste

Alaba ist einmal mehr der Jüngste
Auszeichnung: Bayern-Legionär David Alaba ist der jüngste Spieler, der jemals zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt wurde

Er war schon immer der Jüngste. Der jüngste Spieler, der je das Trikot der österreichischen Nationalmannschaft getragen hat. Der jüngste Bayern-Spieler, der jemals in der Deutschen Bundesliga, im DFB-Pokal und sogar in der Champions League zum Einsatz gekommen ist. Und seit Mittwoch ist er wieder der Jüngste. Der Jüngste nämlich, der seit Einführung der Wahl der Austria Presse Agentur (APA) im Jahr 1984 von den Bundesliga-Trainern zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt wurde.

19 Jahre, fünf Monate und 27 Tage ist David Alaba heute jung. Erlebt hat er trotzdem schon eine ganze Menge: 37 Einsätze in der Deutschen Bundesliga, sechs in der Champions League. Meister und Pokalsieger war er bereits im Alter von 17 Jahren. Er trainiert täglich mit Superstars wie Arjen Robben oder Franck Ribéry und gab schon in vielen großen Stadien Europas eine Talentprobe ab.

Bodenständig

Verändert hat das den jungen Mann aus dem 22. Wiener Gemeindebezirk nicht. Seinem guten Elternhaus hat es der Sohn einer Philippinin und eines Nigerianers zu verdanken, dass er nie den Boden unter den Füßen verlor. Auch das viele Geld, das er in seinen jungen Jahren schon verdient, hat ihm nicht den Kopf verdreht. Es wird weder verprasst, noch damit gespielt. "Das meiste verwalten meine Eltern, weil ich noch lernen muss, richtig damit umzugehen", betont der Jüngling. Punkt. Alaba hält sich an den Grundsatz, nicht über Geld zu sprechen.

Viel lieber spricht er über Fußball. Und über die Auszeichnung, die ihm am Dienstag zuteil wurde. "Ich möchte mich bei allen, die mich gewählt haben und bei meiner Familie, meinen Freunden und bei Gott bedanken", erklärte Alaba, Mitglied der protestantischen Freikirche "Siebenten-Tags-Adventisten". Regelmäßig geht er bei seinen Wien-Besuchen in die Kirche. "Meine Kraft liegt in Jesus", steht auch als Motto in seinem Profil auf der Website des FC Bayern.

In der Wahl berücksichtigt wurde Alaba von sieben der insgesamt zehn Bundesliga-Trainer. Dietmar Kühbauer (Admira), Franz Lederer (Mattersburg) und Kapfenberg-Manager Herbert Wieger, der für den erst kurz im Amt stehenden Trainer Thomas von Heesen abstimmte, setzten Alaba auf Platz eins, den er letztlich vor Austrias Nacer Barazite belegte.

Die Auszeichnung sorgte auch beim deutschen Rekordmeister für Freude. "Das ist eine tolle Auszeichnung für diesen jungen, außergewöhnlich talentierten Spieler. Ich freue mich riesig für David", sagt Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der Alaba im Herbst in 15 von insgesamt 17 Bundesligaspielen zum Einsatz brachte. "Er ist ein Spieler, der sich jeden Tag im Training versucht zu verbessern. Diese Auszeichnung wird ihn anspornen, die nächsten Schritte in seiner Laufbahn anzupacken."

Vorstands-Lob

Davon ist auch Karl-Heinz Rummenigge überzeugt: "David hat beim FC Bayern eine extrem gute Entwicklung genommen und wir trauen ihm für die Zukunft unglaublich viel zu", sagt der Vorstands-Vorsitzende. Lob kommt auch von Franck Ribéry, der sich um den jungen Wiener angenommen hatte, als dieser mit 16 Jahren in München erstmals mit den Bayern-Profis trainieren durfte.

"David ist mein Freund. Ich freue mich riesig für ihn", sagt der Franzose. "David ist ein Klassespieler, er hat eine großartige Mentalität, er hört zu und er ist immer lustig", beschreibt der 28-Jährige, der trotz Altersunterschied längst zu seinen besten Freunden zählt. "Wir passen gut zusammen. Ich bin sicher, dass er eine ganz große Karriere vor sich hat."

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