Admira setzt zum Überholen an

Wilfried Domoraud traf zwei Mal für die Admira.
Das Schlusslicht fertigt Wolfsberg mit Ex-Coach Kühbauer 3:0 ab.

Die Bundesliga-Saison bleibt auch außerhalb von Grödig ein wenig merkwürdig. Mit dem fünften Sieg in dieser Spielzeit ist die Admira wieder im zweistelligen Punktebereich angekommen.

Das liegt nicht an einer Rückkehr zum Zwei-Punkte-System, sondern an einer Strafe. Acht auf dem grünen Rasen erarbeitete Punkte hat die Liga den Niederösterreichern wegen Verfehlungen bei Lizenzbestimmungen auf dem grünen Tisch wieder weggenommen (die Berufung liegt bei der dritten und letzten Instanz). Vom Fixabsteiger war rasch die Rede.

Ein paar Wochen später sind viele dieser Stimmen deutlich leiser geworden. Die Admiraner setzten das jüngste Hoch (3:1 gegen Salzburg, 2:2 in Ried) auch bei erstem Frost eindrucksvoll fort. Nach dem 3:0-Heimsieg gegen Wolfsberg sitzt das Abstiegsgespenst zwar noch immer in der Südstadt (Platz hat es auf den größtenteils leeren Tribünen ja genug), das Vertreiben dürfte sich aber weniger schwierig gestalten als zunächst noch angenommen.

Mit Entschlossenheit und Struktur stellten sich die Admiraner auch ihrem ehemaligen Trainer Dietmar Kühbauer und seinen Wolfsbergern. Kühbauer hatte vor Beginn der Saison wegen fehlender Perspektive in der Südstadt das Weite gesucht und war wenig später beim WAC angekommen.

Hinterlassen hat er aber talentierte Admiraner und eine Spielidee, die auf Individualität und Geradlinigkeit setzt. Beides sah der Burgenländer am Samstag: bei der Admira. Die war zwar lange Zeit nicht spielbestimmend, aber eben spritziger und schnörkellos. Zwei Mal Domoraud (25., 51.) und Schicker (55.) stellten früh die Entscheidung her. Jener Schicker, der von Kühbauer zu den Amateuren und später gar nach Hartberg abgeschoben wurde. Als Kühbauer ging, hatte Schicker wieder eines: eine Perspektive.

FC Admira Wacker Mödling - Wolfsberger AC 3:0 (1:0)
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 1.974, SR Drachta.

Tore:
1:0 (25.) Domoraud
2:0 (50.) Domoraud
3:0 (55.) R. Schicker

Admira: Kuttin - Auer, Windbichler, Schösswendter (33. Rusek), T. Weber - Ebner - Schick, D. Toth (80. Burusic), Schwab, Domoraud - R. Schicker (59. Ouedraogo)

WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - Polverino (67. Hüttenbrenner)- Kerhe (78. Salentinig), De Paula, Liendl (73. Gotal), Suppan – Topcagic

Gelbe Karten: Keine bzw. Rnic, Kerhe

Die Besten: Schwab, Domoraud, Windbichler, T. Weber bzw. De Paula, Suppan

Tabelle

Walter Knaller (Admira-Trainer): "Wir sind gut gestartet, dann aber hat der WAC das Kommando übernommen und wir hatten Glück. Gut gespielt haben wir nicht, aber wir fahren die Konter besser als früher. Die Mannschaft ist gefestigt, wir arbeiten hart, es lässt sich keiner hängen. Wir werden alles probieren, dass wir oben bleiben."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte verloren, da haben wir viele Chancen nicht genützt. Die Admira war nach den ersten fünf Minuten nicht mehr vorhanden. Auch nach dem 0:2 hatten wir noch die Chance auf den Anschluss, mit dem 0:3 war die Sache aber gegessen. Die Admira war dann besser und ist als verdienter Sieger vom Platz gegangen."

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