Abwarten und ganz leise hoffen

Anstoß: Gipfeltreffen
Alles Balleti: Es ist anscheinend wieder in Mode gekommen, offensiv aufzutreten.

Sie hat appetithemmend begonnen, diese Fußball-Woche. Der Salzburger Durchfall in Düdelingen nährte die Befürchtung, dass sich der Fußballkonsument auch heuer wieder mit magerer Kost zufriedengeben muss. Der regierende Meister, schlicht als Millionen-Truppe bezeichnet und von sämtlichen Trainern zum unantastbaren Meisterschaftsfavoriten erhoben, blamierte sich und überhaupt das ganze rot-weiß-rote Gekicke. Nur den Schadenfreudigen hat’s getaugt, den Zweckoptimisten, die seit Jahren die Verbesserung des österreichischen Niveaus herbeireden, natürlich nicht.

Dann dreht die Liga ihre erste Runde. Salzburg spielte in Graz phasenweise richtigen Fußball, Sturm machte mit, stellte sich nur zu dumm an. Innsbruck stellte sich in Wien noch dümmer an. Positiv aber, dass es Rapid zählbar zu nutzen wusste. Vergessen vorerst das Schweigegelübde der protestierenden Fans, gefunden ein Kandidat, der aufgrund seiner amerikanischen Scheiß-drauf-Mentalität das Zeug zum künftigen Publikumsliebling hat. Es ist anscheinend wieder in Mode gekommen, offensiv aufzutreten, das Toreschießen als grundsätzlichen Zweck des Fußballs zu definieren.

Blauäugig, nach einer Runde, die nicht einmal vollzählig zur Austragung kam, eine Perspektive der Zuversicht zu zeichnen. Doch sämtliche Trainer scheinen am Strang einer Philosophie zu ziehen. Zehn Trainer, die sich mehr oder weniger medienträchtig verkaufen, aber allesamt die Dynamik der Weiterentwicklung vermitteln.

Am Samstag erreichte die Hiobsbotschaft der erheblichen Verletzung David Alabas auch Teamchef Marcel Koller. Die Gefahr ist groß, dass sein bester Spieler am 11. September gegen Deutschland in der WM-Qualifikation gar nicht dabei sein kann. Dass überhaupt seine Legionäre unter dem späten Start in den großen Ligen leiden könnten. Erst in fünf Wochen kicken die Deutschen an.

Was für das Nationalteam als Nachteil erscheint, könnte vielleicht doch ein Vorteil sein. Wenn die österreichische Bundesliga nämlich hält, was sie in der ersten Runde vage versprochen hat.

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