Sir Alex Ferguson tritt zurück

Sir Alex Ferguson geht: „Es ist die richtige Zeit.“
Mit Saisonende ist für den großen Coach von Manchester United Schluss. Er wechselt in den Vorstand.

Wer das Phänomen Alex Ferguson verstehen möchte, der reist am besten in die Vergangenheit. Weit zurück ins letzte Jahrtausend, in das Jahr 1986. Als der Schotte seinerzeit an diesem 6. November 1986 auf dem Trainersessel von Manchester United Platz nahm, da ahnte wohl noch niemand, welche Ausdauer dieser Mister Ferguson tatsächlich besitzt. 1986 war der kauzige Schotte noch lange kein Sir, und auch United hatte noch nicht den Ruf, den der Klub heute genießt.

Als Alex Ferguson sein Amt antrat, war die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl gerade einige Monate alt. 1986 hing noch der Eiserne Vorhang quer durch Europa, Reinhold Messner hatte soeben als erster Bergsteiger alle 8000er bezwungen, Status Quo führte mit „In the Army now“ die Charts an und Michail Gorbatschow, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, schlug dem Westen vor, bis zum Jahr 2000 sämtliche Atomwaffen zu vernichten. In Österreich war Kurt Waldheim gerade zum Bundespräsidenten gewählt worden und die beiden Großparteien beklagten bei der Nationalratswahl herbe Verluste. Die SPÖ verlor 4,5 Prozent, die ÖVP zwei, das damalige Ergebnis würden SPÖ (43 %) und ÖVP (41 %) heute als Erdrutschsieg feiern.

Die Karriere von Sir Alex Ferguson

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Sir Alex Ferguson tritt zurück

Erdrutschsiege – die feierte Alex Ferguson auch in seinen vergangenen 26 Jahren bei Manchester United. Es wird wohl ewig dauern, bis ein Trainer den 71-jährigen Trophäensammler übertrumpfen wird: 13 Meistertitel, zwei Champions-League-Siege, neun Erfolge in den beiden englischen Cup-Bewerben – Ferguson ist das, was man eine lebende Legende nennt, und bei United hätte er deshalb wohl einen Vertrag bis an sein Lebensende bekommen.

Zeit zum Gehen

Doch ein Vierteljahrhundert ist genug, meint Alex Ferguson. In der Vergangenheit hatte der Coach zwar schon öfter über Amtsmüdigkeit geklagt und Rücktrittsgedanken gehegt, doch diesmal zieht er den Schlussstrich endgültig. „Diese Entscheidung, in Ruhestand zu gehen, ist eine, über die ich sehr viel nachgedacht habe. Es ist die richtige Zeit“, meint Ferguson, der mit Saisonende nach 1500 Partien für ManU den Trainersessel verlässt.

Als potenzieller Nachfolger wird nun Everton-Coach David Moyes gehandelt, der von Ferguson sehr geschätzt wird. „Es war mir wichtig, eine Organisation in ihrer stärkstmöglichen Verfassung zu verlassen – das habe ich getan“, sagte Ferguson.

1. Guy Roux (FRA), Auxerre, 38 Jahre, 11 Monate (1961 bis 2000)2. Alex Ferguson (SCO), Manchester United, 26 Jahre, 6 Monate (1986 bis 2013)3. Ronnie McFall (NIR), Portadown FC (NIR), 26 Jahre, 4 Monate (1987 bis heute) Weiters:9. Arsene Wenger (FRA), Arsenal, 16 Jahre, 7 Monate (1996 bis heute)16. Otto Rehhagel (GER), Werder Bremen, 14 Jahre, 2 Monate (1981 bis 1995)17. Thomas Schaaf (GER), Werder Bremen, 13 Jahre, 11 Monate (1999 bis heute)29. David Moyes (SCO), Everton, 11 Jahre, 1 Monat (2002 bis heute)

Geboren: 31. Dezember 1941 in GlasgowFamilienstand: verheiratet mit Cathy Holding (seit 1966), drei Söhne (Mark, Darren und Jason)Hobbys: PferderennenKarrierestationen als Spieler (Stürmer): Queens Park (1957-60), St. Johnstone (1960-64), Dunfermline (1964-67), Glasgow Rangers (1967-69), Falkirk (1969-1973), Ayr United (1973/74)Karrierestationen als Trainer: East Stirlingshire (1974), St. Mirren (1974-1978), Aberdeen (1978-1986), Schottland (1985/86), Manchester United (seit 6. November 1986)Größte Erfolge (alle als Trainer):Mit Manchester United (insgesamt 38 Titel): Champions-League-Sieger 1999 und 2008, Gewinner Europacup der Cupsieger 1991, Weltcup-Sieger 1999, Klub-WM-Sieger 2008, UEFA-Supercup-Sieger 1999, 13 Meistertitel in der englischen Premier League, fünf FA-Cup-Siege, vier Liga-Cup-Siege, zehn Community-Shield-Siege

Mit Aberdeen (10 Titel): UEFA-Cup-Sieger 1983, UEFA-Supercup-Sieger 1983, drei Meistertitel, vier Cup-Siege, ein Liga-Cup-SiegMit Schottlands Nationalteam: Qualifikation für und Teilnahme an der WM-Endrunde 1986 in Mexiko (Aus in der Gruppenphase)

Mit St. Mirren: Aufstieg in die Premier Division 1977

Sir Alex Ferguson tritt zurück
1999 wurde Alex Ferguson erstmals Champions-League-Sieger.

Alex Fergusons Bilanz als ManUnited-Trainer
Liga/Bewerb Spiele Siege Remis Niederlagen
Premier League 808 527 167 114
First Division 225 97 70 58
FA Cup 120 80 22 18
League Cup 97 62 10 25
Champions League 194 105 50 39
Europapokal der Landesmeister (Vorgänger der Champions League) 4 1 3 0
Europa League 4 1 0 3
UEFA-Cup (Vorgänger der Europa League) 2 0 2 0
UEFA Supercup 3 1 0 2
Europapokal der Pokalsieger 4 4 0 0
FIFA Klub-WM 5 3 1 1

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