0:2 in Altach: Dicker Hals bei Rapid-Sportdirektor Müller

Rapid-Sportdirektor Müller war sauer.
Die Art und Weise der Niederlage sei Rapid-unwürdig, so Müller.

Nach einem erfolgreichen Saisonstart ist bei Rapid Sand ins Getriebe geraten. Die Hütteldorfer kassierten am Samstag mit dem 0:2 beim SCR Altach die zweite Meisterschafts-Niederlage in Folge, verloren damit die Tabellenführung in der Bundesliga an die Admira und verpatzten die Generalprobe für den Auftakt zur Europa-League-Gruppenphase am Donnerstag in Wien gegen Villarreal.

Doch nicht nur das Resultat, vor allem das Auftreten der Rapidler in Vorarlberg brachte das Blut von Sportdirektor Andreas Müller in Wallung. "Ich habe einen sehr dicken Hals", sagte der Deutsche ins Sky-Mikrofon. "Man kann in Altach verlieren, aber die Art und Weise ist Rapid-unwürdig."

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Der Rekordmeister präsentierte sich gegen die kompakten Hausherren über weite Strecken ideenlos und ließ bisweilen den letzten Einsatz vermissen. Daher sah sich Müller vor dem Duell mit Villarreal zu einem Weckruf genötigt. "Ich hoffe, dass die Mannschaft ganz schnell aufwacht und nicht in Tiefschlaf verfällt. Wir haben am Donnerstag ein sehr wichtiges Spiel. Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie nicht mit dem Spazierstock über das Spielfeld geht."

"Dafür gibt es keine Entschuldigung"

Er habe für die Leistung Rapids "überhaupt keine Erklärung", betonte Müller. "Und dafür gibt es auch keine Entschuldigung." Auf das Fehlen des zu St. Etienne abgewanderten Robert Beric und des verletzten Thanos Petsos wollte der Sportdirektor die Niederlage nicht zurückführen. "Die Mannschaft hat auch schon ohne die beiden gezeigt, dass sie guten Fußball spielen kann."

Das 0:2 sei vor allem auf mangelnde Einstellung zurückzuführen, sagte Müller. "Was man braucht, um Spiele zu gewinnen, davon haben wir nur zehn Prozent abgeliefert."

Im Gegensatz zu seinem Sportdirektor verzichtete Trainer Zoran Barisic auf harte öffentliche Kritik, doch auch beim Trainer war die Verärgerung über die Schlappe bemerkbar. "In letzter Konsequenz hat uns die Kreativität gefehlt", gab der Wiener zu.

Über den Abgang von Beric wollte Barisic nicht mehr viele Worte verlieren. "Das Wichtigste wird sein, dass wir Beric aus unseren Köpfen bekommen, ich möchte damit nicht mehr konfrontiert werden. Er ist weg, und damit müssen wir umgehen", erklärte der Coach gegenüber Sky. Der nach dem Transfer von Beric verpflichtete kroatische Stürmer Matej Jelic saß während der gesamten Partie auf der Ersatzbank.

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