Showdown der Superstars im EM-Finale

Es kann nur einer siegen: Cristiano Ronaldo oder Antoine Griezmann.
Cristiano Ronaldo ist 31 und seit Jahren ein Fixstern am Himmel der Fußball-Stars. Bei der Heim-EM ist der Franzose Antoine Griezmann mit 25 Jahren ins Rampenlicht gestürmt.

Am 4. Juli 2004 lief Antoine Griezmann im Nachwuchs von UF Mâcon dem Ball nach, dem Klub in seiner Heimstadt in der Nähe von Lyon. Das schmächtige Bürschchen zweifelte damals an einer Zukunft als Fußball-Profi. Denn etliche Klubs lehnten es ab, den 13-Jährigen in ihre Nachwuchsakademie aufzunehmen. Zu klein, zu leicht.

Am 4. Juli 2004 war Cristiano Ronaldo längst kein fußballerisches Leichtgewicht mehr. Er stand an diesem Tag in Lissabon im Finale der EM. Mit 19 Jahren. Und es sollte einer der bittersten Momente seiner so erfolgreichen Karriere werden. Portugal verlor das Endspiel bei der Heim-EM gegen das Überraschungsteam aus Griechenland.

Finales Trauma

Dieses Trauma hat den Superstar bis heute verfolgt. So berühmt ihn all die Erfolge und Titel mit seinen Vereinen Manchester United und Real Madrid gemacht haben, so einzigartig wäre für den 31-Jährigen ein Triumph mit Portugal. Drei Mal wurde er zum Weltfußballer gewählt, fünf Mal eroberte er die Torjägerkrone in der Champions League. Nur ein großer Titel mit dem Nationalteam fehlt ihm noch. Der EM-Titel wäre die Krönung seiner Laufbahn – und so nebenbei auch wieder ein großer Prestigeerfolg in seinem ewigen Fernduell mit Lionel Messi, dem ein Titel mit Argentinien bislang vorenthalten geblieben ist. "Ich habe immer davon geträumt, einmal mit Portugal etwas zu gewinnen, und jetzt ist es nur noch einen Schritt entfernt. Ich hoffe, wir sind dran jetzt", sagt Cristiano Ronaldo vor dem Finale.

Es sind Luxusprobleme, die den 31-Jährigen plagen. Was soll denn Antoine Griezmann sagen? Der Star der Franzosen hat noch keinen großen Titel gewonnen, sieht man jetzt einmal vom spanischen Supercup (2014) ab. Solche Erfolge würde ein Ronaldo in seiner Biografie aber erst gar nicht anführen.

Finale Chance

Zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen stellt sich heute im EM-Finale in St-Denis bei Paris erneut Cristiano Ronaldo dem ersten großen Triumph des Franzosen entgegen. Im Champions-League-Endspiel am 28. Mai in Mailand hatte sich Ronaldo mit Real Madrid im Elferschießen gegen den Stadtrivalen Atlético durchgesetzt. Ein bitterer Moment für den Shootingstar dieser EM: Griezmann hatte damals in der regulären Spielzeit einen Strafstoß vergeben.

Showdown der Superstars im EM-Finale
"Es kann nur einen geben", titelte die französische SportzeitungL’Équipevor dem Duell der Superstars. Aber wer wird es? Ronaldo, der Ehrgeizige, technisch stark, athletisch und enorm kopfballstark? Oder Griezmann, der Instinktfußballer, wendig, enorm schnell und vor allem eiskalt vor den Tor?

Ronaldo ist eine feste Größe im Weltfußball und im portugiesischen Team. Gemeinsam mit Tormann Rui Patricio ist er der am meisten belastete Spieler des Turniers – er hat alle 600 Turnierminuten bestritten, inklusive zweier K.-o.-Spiele über 120 Minuten. Griezmann hingegen musste auch bei dieser EM um den Status im Team kämpfen. Gegen Rumänien musste er ohne Torerfolg raus. Gegen Albanien saß er auf der Bank, erzielte als Joker das 1:0 in der 90. Minute. Auch beim 0:0 gegen die Schweiz musste er runter. Aber in der K.-o.-Phase verhinderte er französische Überstunden: zwei Tore beim 2:1 gegen Irland, ein Tor beim 5:2 gegen Island, zwei Tore beim 2:0 gegen Deutschland.

Finales Duell

Griezmann und Ronaldo eint die Bedeutung für ihre Teams. Und trotzdem könnten die beiden Stars unterschiedlicher nicht sein. Der Portugiese polarisiert wie kein zweiter Fußballer, sein Gehabe nach Toren wirkt für manche gleichermaßen befremdlich wie gockelhaft.

Antoine Griezmann leistet sich nur eine Extravaganz: Der Stürmer schwört auf Unterhosen mit Spongebob-Motiv.

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