Griezmann fordert eine Leistungssteigerung

Griezmann erzielte seine Turniertore zwei und drei und richtet den Blick nach vorne.

Doppeltorschütze Antoine Griezmann hat von sich und der gesamten französischen Fußball-Nationalmannschaft eine Leistungssteigerung vor allem zu Spielbeginn gefordert. „Wir müssen uns verbessern am Anfang der Spiele, ansonsten ist das nicht gut fürs Herz der Franzosen“, sagte Griezmann am Montag bei einer Pressekonferenz im französischen EM-Quartier in Clairefontaine.

In den bisherigen vier EM-Spielen gelang den Franzosen noch kein Tor in der ersten Halbzeit. Am Sonntag wendete Griezmann die Partie nach einem Rückstand nach nur zwei Minuten durch seine beiden Treffer in der 58. und 61. Minute.

„Wir haben ein Team, dass bis zum Schluss dabei sein kann, aber wir müssen das auch auf dem Platz zeigen“, sagte der 25-Jährige, der mit den Franzosen am Sonntagabend (21.00 Uhr) im Stade de France in Saint-Denis um den Einzug ins Halbfinale spielt. Gegner wird in der Runde der besten Acht England oder Island sein.

„Abenteuer geht weiter“

Mit breitem Lächeln waren Frankreichs Viertelfinalisten in ihr EM-Quartier nach Clairefontaine zurückgekehrt. „Das Abenteuer geht weiter“, twitterte Manndecker Laurent Koscielny. „Ich hoffe es“, antwortete Trainer Didier Deschamps auf die Frage, ob das Achtelfinal-Spiel in Lyon so etwas wie der Befreiungsschlag gewesen sei.

„Man darf nicht zuviel kalkulieren. Die Spieler brauchen Disziplin, aber manchmal ist man besser, wenn man auch ein bisschen Wahnsinn mitbringt“, meinte Deschamps. Erst in der zweiten Halbzeit gelang das den Franzosen. Auch durch die Hereinnahme von Bayerns Kingsley Coman für den im Viertelfinale gelb gesperrten N'Golo Kanté. Der 20-Jährige sollte Unordnung stiften bei den tapfer kämpfenden Iren. Das funktionierte. „Kingsley Coman hat mit seiner Schnelligkeit und Durchschlagskraft den Unterschied gemacht“, meinte Blaise Matuidi. „In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Trümpfe ausgespielt“, ergänzte Mittelstürmer Olivier Giroud.

„Befreit“

Auch, weil sich die Spieler selbst in der Pause in die Pflicht genommen hatten. „Wir haben uns gesagt, dass wir so nicht aus dem Turnier ausscheiden können“, erklärte Patrice Evra. „Wir haben uns gesagt, dass wir auf dem Platz unser Leben geben müssen. Es ist immer schön zu sagen, dass man das Nationaltrikot ehrt, aber man muss aufhören Entschuldigungen zu suchen, wie die Hitze zum Beispiel“, meinte der 35 Jahre alte Routinier der Équipe Tricolore, die zum ersten Mal bei der Heim-EM eine Nachmittagspartie bestreiten musste.

Die Aussprache, bei der Trainer Deschamps auch lauter geworden sein soll, zeigte Wirkung. „Das war die beste Halbzeit, die wir seit Turnierbeginn gespielt haben“, urteilte Matuidi.

Endlich, sagt sich Fußball-Frankreich. „Befreit“, titelte die Sportzeitung L'Équipe am Montag auf Seite eins, auch wenn erneut das Ausnahme-Können und die Brillanz Einzelner den Erfolg des Teams garantierten. Für Griezmann waren es die Turniertore zwei und drei. Und das, nachdem die Sorgen um ihn schon groß waren. Zu erschöpft womöglich nach einer langen Saison mit Champions-League-Finalist Atlético Madrid, lautete die Sorge.

Bis Sonntag haben die Franzosen wieder Zeit, sich zu erholen.

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