French Open: Wawrinka im Viertelfinale

Stan Wawrinka
Der Vorjahressieger setzte sich gegen Viktor Troicki durch.

Nach seinem mühevollen Fünf-Satz-Auftaktsieg über Lukas Rosol hat sich Titelverteidiger Stan Wawrinka am Sonntag für das Viertelfinale der French Open qualifiziert. Der 31-jährige Schweizer besiegte den Serben Viktor Troicki in 2:56 Stunden an einem vom Wetter her unfreundlichen Sonntag, der in Frankreich auch Muttertag war, in Paris mit 7:6(5),6:7(7),6:3,6:2.

Wawrinkas nächster Gegner heißt nicht wie erwartet Milos Raonic, sondern überraschend Albert Ramos-Vinolas. Der 55. im ATP-Ranking überzeugte gegen den als Nummer acht gesetzten Kanadier Milos Raonic und gewann sicher mit 6:2,6:4,6:4. Es war erst der zweite Sieg des 28-jährigen Linkshänders gegen einen Spieler aus den Top Ten nach der Sensation von Shanghai im Vorjahr gegen Roger Federer.

Für Raonic blieb zumindest der Trost, dass er sich einen ganz großen Namen als Berater für die Rasen-Saison geholt hat. Raonic, der von Carlos Moya trainiert wird, darf auf die Dienste von US-Legende John McEnroe zählen.

Wawrinka zeigt Respekt

Ramos-Vinolas sieht für Wawrinka nach einem leichten Gegner auf dem Weg zum möglichen Halbfinal-Kracher gegen Andy Murray aus. Zudem hat Wawrinka erst kurz vor Paris in Genf den Spanier klar 6:1,6:1 vom Platz gefegt. „Er ist ein gefährlicher Gegner. In Genf war es ein lockerer Sieg, aber zuvor waren es alles schwierige Matches“, wollte „Stan the man“ das nicht gelten lassen.

Ähnlich überraschend wie Ramos-Vinolas bei den Herren kommt der Viertelfinal-Platz für die 23-jährige US-Amerikanerin Shelby Rogers. Die Weltranglisten-108. setzte ihren Durchmarsch mit einem 6:3,6:4 über Irina-Camelia Begu (ROM-28) fort. Die aus South Carolina stammende Rechtshänderin ist in bisher neun Major-Turnieren nur einmal in die dritte Runde gekommen (US Open 2015), dieser Durchbruch kam mehr als unerwartet.

Rodgers genießt

Rogers hatte auf dem Weg ins Achtelfinale gleich zum Auftakt Karolina Pliskova (17) ausgeschaltet und in Runde drei mit dem kuriosen 6:0,6:7,6:0 über die als Nummer 10 gesetzte Petra Kvitova gleich noch eine prominente Tschechin aus dem Turnier genommen. „Der Sieg über Pliskova war schon ein großer für mich. Ich hoffe einfach, dass ich weiter so gut spiele“, sagte Rogers. „Großartig, das klingt nach viel Spaß“ wäre ihre Antwort gewesen, hätte man ihr ihr Abschneiden vor Turnierbeginn prophezeit. „Aber leider hat mich keiner darauf vorbereitet, aber ich versuche jede einzelne Sekunde zu genießen.“

Ob ihr das auch noch gegen Garbine Muguruza, die Nummer vier aus Spanien, gelingen wird, ist fraglich. Die Wimbledon-Finalistin des Vorjahres schaltete „Kampfmaschine“ Swetlana Kusnezowa, die russische Paris-Siegerin von 2009, mit 6:3, 6:4 aus. „Sie weiß, wie man dieses Turnier gewinnt, hat viel Erfahrung und ist eine starke Spielerin“, sagte Muguruza. Deshalb sei sie erfreut, ein weiteres Mal im Viertelfinale zu stehen. Es ist ihr drittes in Folge, und die Chance, ein zweites Major-Halbfinale nach Wimbledon 2015 zu erreichen, ist groß für die gebürtige Venezolanerin, die für Spanien spielt.

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