Rosberg bricht Spielberg-Rekord

Nico Rosberg war am Freitag der schnellste Mann in Spielberg.
Mercedes war auch in Österreich am Freitag wieder eine Klasse für sich.

Mercedes ist auch 2016 in Spielberg Favorit. In den ersten beiden Trainings für den Formel-1-Grand-Prix von Österreich erzielte Nico Rosberg am Freitag jeweils Bestzeit vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton. Der deutsche WM-Leader markierte dabei am Vormittag mit 1:07,373 Min. sogar die schnellste jemals auf diesem Kurs gefahrene Zeit.

Rosberg lieferte damit ein gewichtiges Argument, dass am Sonntag im neunten Saisonlauf der seit 2003 bestehende Rundenrekord von Michael Schumacher fallen könnte. Am Freitag hatten die Fahrer freilich noch ihre liebe Not mit der auch wegen der bevorstehenden Motorrad-WM frisch asphaltierten Strecke.

Ausritte

Zahlreiche Dreher und Ausritte waren die Folge. Viel mehr diskutiert wurde aber über die ebenfalls erneuerten Randsteine, vor allem die gelben. Diese sollen die Piloten davon abhalten, mit ihren Autos in den Kurven zu weit auszuholen. Max Verstappen etwa büßte schwer, er riss sich beim Überfahren dieser "Kerbs" den Frontflügel und gleich darauf den Querlenker seines Red Bull ab und landete im Kiesbett.

"Muss Red Bull eben stärkere Frontflügel bauen", scherzte Ferrari-Star Sebastian Vettel. Er selbst habe kein Problem gehabt, betonte der Vierfach-Weltmeister. "Ich war immer weit wegen von den Kerbs. Die Fahrer wollten am Abend die Situation mit Renndirektor Charlie Whiting diskutierten.

Am Nachmittag gab es nur noch wenige Zeitenverbesserungen, denn der war zunächst geprägt von einem sintflutartigen Regenschauer und Wind. Deshalb musste der Fahrbetrieb für 35 Minuten eingestellt werden. In der letzten Dreiviertelstunde der zweiten 90-Minuten-Einheit wurde aber wieder normal trainiert. Es wurden sogar die weichsten Reifen montiert.

Dass so viel Trainingszeit verloren ging, könnte für ein interessantes Rennen am Sonntag (14.00 MESZ, live ORF 1) sprechen. Am Samstag könnte zudem erneuter Regen die Startaufstellung durcheinanderwirbeln.

Speziell das Heim-Team Red Bull hofft bekanntlich auf Regen und setzt auch auf den neuen Asphalt. "Schon heute waren wir im Nassen sehr wettbewerbsfähig", notierte Berater Helmut Marko zufrieden. "Aber man hat auch gesehen, wie schnell sich das Wetter hier ändern kann. Da könnte es am Sonntag einige Überraschungen geben."

Rekordzeit

Der zweifache Österreich-Sieger Rosberg verbesserte mit seiner Vormittags-Bestzeit jene, die sein Landsmann Michael Schumacher 2003 auf dem 4,326 Kilometer langen Rundkurs mit 1:07,908 Min. im ersten des damals noch zweiteiligen Qualifyings am Freitag aufgestellt hatte. Den offiziellen Streckenrekord markierte Schumacher ebenfalls 2003 im Rennen mit 1:08,337 Minuten.

Bleibt es im Rennen trocken, könnte der Streckenrekord ausgelöscht werden. "Der neue Asphalt scheint unserem Auto gut zu liegen, vielleicht sogar besser als der alte Belag", meinte Rosberg, der das Österreich-Triple anpeilt. Motorsportchef Toto Wolff warnte aber: "Es war gut heute, aber man darf deshalb nicht gleich auf Wolke sieben schweben."

Auch ganz am Ende des ersten Trainingstages stand ein Ausritt, obwohl da schon längst wieder die Sonne schien. Zwei Minuten vor Schluss der zweiten 90-Minuten-Einheit verlor Vettel beim Anbremsen einer Kurve die Kontrolle über seinen Ferrari. "Das hat sich nicht gut angefühlt, wir hatten Probleme mit der Bremsverteilung", erzählte er.

Ferrari duelliert sich in der WM mit Red Bull um die Rolle des ersten Mercedes-Verfolgers. Vettel wird in der Spielberg-Startaufstellung zwar wegen Getriebewechsels wohl fünf Plätze zurückrücken, sieht aber dennoch Chancen: "Denn unser Auto fühlt sich gut an."

Vettel lobte vor allem den neuen Asphalt ausdrücklich. "Super, das gibt sehr viel Grip und ist ein deutlicher Schritt nach vorne", meinte der 28-Jährige. "So gut hat das bisher noch keine Rennstrecke gemacht. Alles ist top eben, alles wie aus einem Guss."

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