Darabos: "Einzig vernünftige Reaktion"

Darabos: "Einzig vernünftige Reaktion"
Sportminister Norbert Darabos begrüßt den Rücktritt von NADA-Chef Andreas Schwab und dem der Mitglieder der Rechtskommission.

KURIER: War das die einzig vernünftige Reaktion?
Norbert Darabos: Ja, es geht um die Glaubwürdigkeit im Anti-Doping-Kampf. Auch wenn die NADA in vielen Bereichen sehr gut gearbeitet hat. Immerhin ist es gelungen, sich nach den Vorfällen von 2002 und 2006 wieder einen guten Ruf bei der Welt-Behörde zu erarbeiten. Aber so wie einige Dinge jetzt gelaufen sind mit den Protokollen, ist eine glaubwürdige Arbeit nicht mehr möglich.

Was stört Sie bei dieser Causa am meisten?
Ich kann nicht verstehen, warum hier persönliche Geschichten behandelt wurden. Das hat mich persönlich sehr gestört.

Wäre der Fall nicht öffentlich geworden, hätte es wohl überhaupt keine Konsequenzen gegeben.
Man muss festhalten, dass in der Sache eine illegale Abhörung im Hintergrund steht. Aber mich stört sehr wohl das Selbstverständnis der handelnden Personen, die meinen, sie hätten keine Fehler gemacht. Das sehe ich nicht so. Mir war die Trennung zwischen Ministerium und der NADA wichtig, daher habe ich mich nicht eingemischt.

Die Generalversammlung soll in einigen Wochen die NADA neu aufstellen. Welche Rolle wollen Sie spielen?
Zunächst müssen die alltäglichen Dopingproben gewährleistet sein. Vor den Olympischen Spielen darf kein Vakuum entstehen. In der GesmbH hält der Bund die Mehrheit, daher werden wir mitarbeiten, ein neues Team zu kreieren. Dann wird es eine Ausschreibung geben, danach erfolgt die Bestellung des neuen Geschäftsführers. Dennoch nimmt die NADA europaweit eine Vorreiter-Rolle ein.

Haben Sie schon einen Kandidaten im Kopf?
Nein. Aber ich dränge auf Transparenz und eine rasche Lösung. Es sollte sich um eine integre Persönlichkeit handeln, die nicht über ein zu dichtes Netzwerk zu Sportverbänden verfügt.

Wird mit dem Geschäftsführer gleichzeitig auch die Kommission bestellt?
Nein, denn die Statuten sehen vor, dass zuerst der Geschäftsführer bestellt wird. Und der oder die Neue sucht die Kommissionsmitglieder aus.



Mehr zum Thema

  • Interview

  • Kommentar

  • Hintergrund

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

  • Porträt

Kommentare