Canadi: "Wir werden unsere Ziele jetzt nicht revidieren"

Emotionaler Realist: Damir Canadi liegt mit Altach an der Spitze.
Tabellenführer Altach gastiert bei der Austria. Trainer Damir Canadi ist guter Dinge.

Der Tabellenführer kommt. Er heißt Altach und spielt am Sonntag (19 Uhr) im Wiener Prater gegen die Austria. Ebenfalls im Prater gibt parallel dazu auf der Kaiserwiese Ostbahn Kurti ein Konzert. Mit viel "Feuer" werden die Vorarlberger ihre Spitzenposition verteidigen wollen, wenngleich Trainer Damir Canadi zu Ruhe und Bodenständigkeit mahnt.

KURIER: Altach kommt als Erster nach Wien. Wie klingt das?

Damir Canadi: Wie wir wohin kommen, ist nicht so wichtig. Es freut mich, dass wir so gut gestartet sind. Wir werden alles dafür tun, dass wir uns dort oben halten können. Wir haben die Austria gut analysiert, sie haben Änderungen angekündigt wegen der Belastung im Europacup. Das haben sie im Cup schon einmal gegen uns gemacht – und gewonnen.

Sie wirken zurückhaltend.

Ja. Wir haben immer gesagt, dass wir uns etablieren und innerhalb von drei bis fünf Jahren ein fixer Bestandteil der Liga werden wollen. Das ist nicht so selbstverständlich für einen Vorarlberger Verein. Wir werden unsere Ziele jetzt nicht revidieren, weil wir vier Spiele hintereinander gewonnen haben. Und wenn wir zwei Spiele verlieren sollten, werden wir nicht alles hinterfragen.

Warum ist Altach im Vergleich zur Vorsaison so gut in Schuss?

Damals haben viele Mosaiksteine nicht gepasst. Die Neuverpflichtungen, die Doppelbelastung mit dem Europacup, dazu die Verletzungen. Von allen Faktoren fehlten ein paar Prozent. Dann ist uns auch noch ein bisserl die Mentalität verloren gegangen, das war das Hauptproblem.

Und warum funktioniert es jetzt besser?

Die Neuen haben Qualität, nicht nur auf dem Platz, auch zwischenmenschlich. Wir haben auch unser Spiel mit der Dreierkette etwas verändert, das System greift derzeit. Dabei fehlen uns noch immer einige Stammkräfte.

Ist das Erreichen des Europacups ein Ziel?

Das ist für Altach nicht so leicht. Aber wir könnten dorthin kommen. Spielen wir einmal bis zum Winter, dann sehen wir schon eher, was möglich ist. Wir wollen grundsätzlich ins gesicherte Mittelfeld, aber bereit sein, wenn einer schwächelt. Wir sind eben abhängig davon, wie Salzburg, Rapid, die Austria und Sturm spielen. Sollte einer patzen, müssen wir da sein und das ausnutzen.

Austria-Trainer Thorsten Fink hat gemeint, dass Altach momentan in diesem Duell sogar Favorit sei.

Ich habe davon gehört und nehme das zur Kenntnis. Viel wichtiger ist mir, zu sehen, wie meine Mannschaft mit dieser Situation umgeht. Es ist ja für die meisten meiner Spieler eine ungewohnte Rolle. Ich glaube, sie können damit umgehen.

Herausragend agiert aktuell Stürmer Oberlin. Macht er den Unterschied aus?

Er ist sehr gut drauf. Zuletzt aber war ich mit unserem Spiel nicht ganz zufrieden, weil wir nach der Führung das Geschehen etwas aus der Hand gegeben haben. Mit Oberlin besteht irgendwie die Gefahr, dass sich das Team zu sehr zurückzieht und wegen seiner Gefährlichkeit zu sehr auf Konter spielt. Das möchte ich nicht, weil wir dafür spielerisch einen zu wichtigen Sprung vorwärts gemacht haben.

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