Wespen und Hornissen: Was Sie wissen müssen

Die Europäische Hornisse steht unter Naturschutz.
Jetzt ist Hochsaison für die lästigen Insekten. So reagieren Sie richtig.
Gibt es dieses Jahr vermehrt Wespen- oder Hornissenaufkommen?

Gute Nachrichten: In diesem Sommer ist bis jetzt kein vermehrtes Wespen- oder Hornissenaufkommen zu vermelden. Es sei ein durchschnittliches Jahr, bestätigen die Feuerwehren Wien und Niederösterreich.

Sind Hornissenstiche gefährlicher als Wespenstiche?

Nein. "Das Gift der Hornisse ist dem der Wespe sehr ähnlich, die Reaktionen dementsprechend auch", sagt Priv. Doz. Stefan Wöhrl vom Floridsdorfer Allergiezentrum. Generell sind Hornissenstiche äußerst selten, da Hornissen weniger aggressiv sind als ihre kleinen Verwandten.

Brummalarm: Wie verhält man sich richtig?

Ist eine Wespe in der Nähe, gilt es Ruhe zu bewahren. Hektische Bewegungen vermeiden – dadurch fühlt sich die Wespe bedroht. Sollte eine Wespe auf der Haut sitzen, abschütteln oder abstreifen, aber nicht schlagen.

Was tun, wenn man ein Nest in Haus oder Garten entdeckt?

Hat man es mit einem ganzen Wespen- oder Hornissennest zu tun, sollte man Profis ans Werk lassen, rät Franz Resperger von der niederösterreichischen Feuerwehr. Die Insektenexperten der Feuerwehr beseitigen das Nest allerdings nur, wenn Gefahr in Verzug ist. Zum Beispiel, wenn ein Nest in einem Altersheim entdeckt wird oder in einem Haushalt mit Allergikern. Besteht keine direkte Gefahr, ruft man am besten Schädlingsbekämpfer.

Darf man Hornissennester zerstören?

Hornissen nisten sich nur sehr selten in Häusern ein, sondern eher in Gärten. Wird die Feuerwehr zu solch einem Einsatz gerufen, wird das Nest nicht beseitigt, sondern umgesiedelt – Hornissen stehen nämlich unter Naturschutz.

Wie viel Gift ist zu viel Gift?

Um wirklich an einer Überdosis Wespen- oder Hornissengift zu sterben, wären mindestens 50 bis 100 Stiche notwendig. Die meisten Todesfälle, die in Zusammenhang mit Stichen gebracht werden, sind auf Unfälle oder andere Umstände, wie zum Beispiel eine ungünstige Stichstelle zurückzuführen.

Was ist eine allergische Reaktion?

Zuallererst: Wenn jemand einmal eine schwere Reaktion hatte, sollte er unbedingt Rat bei einem Allergologen suchen und abklären lassen, ob eine Allergie vorliegt. Langzeittherapien wie die Immuntherapie, bei der der Körper an das Allergen gewöhnt wird, versprechen sehr hohe Heilungschancen.

Man unterscheidet zwischen zwei Arten von allergischen Reaktionen: Der Lokalreaktion sowie dem allergischen Schock. Lokalreaktionen sind zum Beispiel brennende Ausschläge oder Schwellungen. Sie sind größer als 10 Zentimeter und dauern länger als 24 Stunden an. Schwindelgefühl, kalter Schweiß bis hin zum Bewusstseinsverlust bezeichnet man als Schock.

Was ist bei einem allergischen Schock zu tun?

Wer von einer Insektenallergie weiß, sollte immer ein Notfallset bei sich haben (wird vom Arzt verordnet) und soll die Schockreaktionen lindern. Wird man gestochen, ist schnelles Handeln gefragt: Unbedingt den Notarzt rufen. Ist eher der Kreislauf schwach, dann gilt die Faustregel: Hinlegen und Beine hoch. Wenn allerdings die Lunge oder Atemwege betroffen sind, besser aufrichten und nicht hinlegen, betont Wöhrl.

Was können Nicht-Allergiker nach einem Stich tun?

Kühlen, kühlen, kühlen - lautet die Devise. Eiswürfel, essigsaure Tonerde oder Franzbranntwein auf die Stichstelle tupfen hilft. Zwiebelscheiben wirken ebenfalls kühlend und entzündungshemmend. Brenzlig wird es für Nicht-Allergiker nur, wenn der Wespenstich im Hals-oder Rachenraum liegt und somit die Atemorgane gefährdet. In diesem Fall unbedingt den Notarzt rufen.

Kommentare