USA

"Democracy Now!" wird 20

Die US-amerikanische Show feiert ihr Jubiläum mit einer Sondersendung und einem Buch.

Eine Nachrichtensendung ohne Umfragen, Wählerstromanalysen und bunten Balken? Das ist "Democracy Now!", ein unabhängiges News-Format aus den USA, das seit 1996 von Amy Goodman moderiert und produziert wird. Inzwischen wird es auf mehr als 1400 Radio- und Fernsehsendern weltweit übertragen, in Österreich via OktoTV, RadioHelsinki und Freirad. Im Internet ist es ein Ort, wohin auch die süßesten Katzenbabyfotos wohl kaum den Weg finden würden. Denn Amy Goodman und ihr Co-Moderator Juan Gonzalez berichten von "Krieg und Frieden", wie sie es zu Beginn jeder Sendung verkünden.

Beginn als Radioshow

Dieses Jahr wird das 20-jährige Bestehen mit einer Jubiläumsfolge gefeiert, dazu veröffentlichte Goodman das Buch "Democracy Now! Twenty Years Covering the Movements Changing America". "DN!" begann als Radioshow und thematisierte bereits damals die Anliegen von Bürgerrechtlern und Friedensaktivisten. Ihr sei es lieber, so Goodman, gewöhnliche Leute im Studio zu haben, die tatsächlich betroffen seien, anstatt Meinungsforscher und Experten, die über so vieles so wenig zu sagen hätten.

Und so folgt sie ihrem Motto, dorthin zu gehen, wo die Stille sei, und interviewt Gefängnissinsassen, die auf die Todesstrafe warten oder Afro-Amerikaner, die Opfer von Polizeigewalt wurden. Klimawandel, Flüchtligsbewegungen und LGBTQ-Rechte sind ebenso Themen wie "Occupy Wallstreet" und Whistleblowing.

Beim Massaker

Goodman wurde in Washington geboren und studierte am Radcliffe College, eine Bildungsinstitution für Frauen der renommierten Harvard Universität. Ihre Berichterstattung führte sie auch ins Ausland. Als sie 1991 mit ihrem Kollegen Allan Nairn die Unabhängigkeitsbewegung in Osttimor dokumentierte, verübte die indonesischen Armee vor ihren Augen ein Massaker an den Demonstranten.

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