Gerhard Liebmann

Gerhard Liebmann
Der Dorfpolizist Muck im Kärntner Landkrimi bringt Gerhard Liebmann die erste ROMY-Nominierung.

Als in einem Kärntner Dorf ein Mädchen stirbt und der vermutete Unfall sich als Mord herausstellt, wird es für den Polizisten Hannes Muck ganz einsam. Weil er ermitteln muss, halten ihn die Bewohner für einen Verräter. Gerade ihn, für den „ alle Freunde sind, nur nicht der Mörder.“ Am Ende aber kann er zu sich stehen. Schon lange nicht war man einer TV-Figur, wie dem von Gerhard Liebmann im Landkrimi „Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist“ liebenswert verkörperten Muck, den Befreiungsschlag so vergönnt. Für die Darstellung des Dorfpolizisten Muck ist Gerhard Liebmann erstmals für die ROMY nominiert.

Als „Star von der Alm“ wurde Liebmann einmal von der Kleinen Zeitung bezeichnet. Weil er als kleiner Bub am Bauernhof und im Sommer auf der Alm schon weiß: „Ich muss Schauspieler werden.“ Davor hat der 1970 geborene Mellacher allerdings einige Hürde zu nehmen: die Matura, Studium der Germanistik und Philosophie und die Angst vor der Schauspielschule.

Gegen die Knochenmühle

Das erste Engagement im Ensemble des Linzer Landestheaters („Maria Stuart“) kündigt er, weil die „Knochenmühle“ nicht aushält. Nach dem Rückzug auf die Alm nochmals ein Ensembleversuch im Grazer Jugendtheater Next Liberty. Ab 1999 arbeitet Liebmann nur noch Projekt bezogen.

An denen mangelt es in den letzten Jahren nicht und ist oft getragen von der Zusammenarbeit mit Starregisseur Andreas Prohaska. So wird Liebmann dem breiten Publikum als Autohändler Gerry Dirschl in Prohaskas Kinohit „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“ (2010) bekannt. Er spielt in dessen mit der Emmy auszeichneten Movie „Das Wunder von Kärnten“, in der „Spuren des Bösen“-Reihe und in „Das finstere Tal“.

In Marvin Krens Horrorfilm „Blutgletscher“ (2013) spielt Liebman die Hauptrolle und im selben Jahr in Kurt Palms /Harald Sicheritz’ Filmseller „Bad Fucking“. Im bayerischen „Tatort“ gehört er als Radtke inzwischen zum Ensemble. Die Angst, abgelehnt zu werden, die ihn vor seiner Karriere vor der Schauspielschule scheuen ließ, braucht er also nicht mehr zu haben. Die Anerkennung hingegen ist groß. Davon zeugen etwa der Österreichische Filmpreis und der Diagonale-Schauspielpreis und, nicht zuletzt, die diesjährige ROMY-Nominierung in der Kategorie Beliebtester Schauspieler Serie/Reihe.

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