Die ROMY-Gala als Filmset

"Die Migrantigen" handelt von Schein und Sein: Schleinzer, Riahi, Schretzmayer
Arman T. Riahi setzt mit "Die Migrantigen" seinen ersten Spielfilm um - Erfolg beim Ophüls-Preis.

Es war eine Premiere auch für ROMY-Haudegen: Während in der Wiener Hofburg die Vorbereitungen für die TV-Gala 2016 liefen, mutierte die Showbühne zum Film-Set. Arman T. Riahi, preisgekrönter Doku- und Kurzfilm-Regisseur, dreht mit "Die Migrantigen" derzeit seinen ersten Spielfilm. Er holte sich das Umfeld des österreichischen Film- und Fernsehpreises und Markus Schleinzer, Tags zuvor Laudator bei der Akademie-ROMY für ein paar Szenen. "Wir haben die ROMY spontan in das Drehbuch eingebaut und freuen uns, dass das tatsächlich geklappt hat."

Die Komödie "Die Migrantigen", die im ersten Quartal 2017 in die Kinos kommen soll, handelt von "zwei im Grunde völlig integrierten Bobos mit migrantischen Hintergrund, die sich aber für eine Fernsehsendung als schwere Straßengangster ausgeben. Sie verkörpern Klischees und sorgen für einigen Aufruhr", skizziert der Regisseur den Inhalt. Riahi wurde 1981 im Iran geboren und lebt, seit er zwei Jahre ist, in Österreich. Seinen Film will er "nicht zu tagespolitisch" sehen. "Uns geht es um das einseitige Bild, das u. a. durch die Medien, aber auch durch die Menschen selbst von Migration erzeugt wird. Wir wollen aufzeigen, dass es Klischees gibt und dass sich Menschen auch derer bedienen, weil sie ihnen gelegen kommen. Wir wollen die Klischees brechen und mit ihnen spielen."

Umstellung

Für Dokumentarfilmer Riahi bedeutet dieser erste Spielfilm "natürlich eine komplette Umstellung. Aber darauf habe ich lange hingearbeitet und bin froh, dass ich das jetzt umsetzen kann."

Doris Schretzmayer gibt in "Die Migrantigen" in einer Hauptrolle eine TV-Regisseurin: "Sie findet für eine Doku die beiden Protagonisten, die ein gefundenes Fressen für sie sind. Da die Sendung zum Erfolg wird, dreht sie das Rad immer weiter." Bis es zu weit ist. "Die Figur führt sich selbst ein wenig aufs Glatteis, ist aber keine Zynikerin, sondern liebt es Geschichten zu erzählen."

Schretzmayer war jüngst auch im Wiener Landkrimi, David Schalkos "Höhenstraße", zu sehen. Darin spielte sie eine Frau, die ihr Leben lang zu kurz gekommen ist. Zudem lief mit ihr "Solness" nach Motiven von Ibsens Drama "Baumeister Solness" in deutschen Kinos. "Es ist ein großes Glück, so viele unterschiedliche Rollen spielen zu können."

Auszeichnung

Mit "Die Migrantigen" konnte indes Arman T. Riahi bereits einen ersten Erfolg verbuchen. Beim 38. Max-Ophüls-Filmfestival in Saarbrücken erhielt die ironische Komödie den "Publikumspreis Spielfilm".

Die ROMY-Gala als Filmset
38. Filmfestival Max Ophüls Preis - Preisverleihung: Publikumspreis Spielfilm "Die Migrantigen". Foto: Oliver Dietze / MOP

Kommentare