Mit Beduinen durch Israels Wüste

Ohne Allrad geht bei dem wilden Ritt durch die Wüste nichts.
Ob mit Jeep auf alten Spuren oder mit Segway durch Tel Aviv: Das "Heilige Land" bietet jedem etwas.

Probier mal!" Ali leckt an einem Stein und lacht. "Salz". All die Felsen ringsum sind mit dem weißen Gold bedeckt. "Ich bin salzig" sagen die nomadischen Wüstenbewohner, wenn sie "mir geht es gut" meinen, erklärt der 51-jährige Beduine. Schon das zeigt, wie wertvoll Salz über Jahrtausende war. Dann heißt es aufsitzen in den offenen Jeep und festhalten, Ali schwingt sich hinter das Lenkrad und braust mit einem Höllentempo Richtung – wie passend – Mount Sodom. Eine Staubwolke bleibt zurück.

Hier, südöstlich des Toten Meeres, am Rande der Judäischen Wüste erklärt Ali, dunkle Augen und das Gesicht wettergegerbt, wie die Söhne der Wüste in dieser unwirtlichen Gegend über Generationen überlebten. Er selbst lebte bis zum Alter von zwölf Jahren das traditionelle Leben eines Beduinen. Viele Nomaden seien in den 1980er-Jahren sesshaft geworden, haben die Kinder in Schulen geschickt. Heute bietet Ali Touren für Touristen an.

Ausgetrocknete Flussläufe, sogenannte Wadis, durchschneiden die Wüste. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war diese Sandpiste eine Karawanenstraße. Der Weg schlängelt sich durch eine Schlucht. " Fuchsspuren", deutet Ali auf eine Stelle im Sand, "das sind die SMS der Beduinen."

Geheimnisse der Wüste

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In der Mittagshitze sind nur vereinzelt Vögel am Himmel zu sehen. Kopfbedeckung und Sonnencreme sind Pflicht. Wie schützten sich die Beduinen, ohne moderne Hilfsmittel, vor der Sonne? Ali bremst, springt aus dem Wagen und verschwindet unter einem Felsvorsprung in einer Höhle. "Komm herein." Nomaden fanden so Schutz vor Kälte und Wärme. Und im Freien? Er klopft auf weiches Gestein, zerdrückt ein Stück zwischen Daumen und Zeigefinger und reibt sich damit beide Hände ein: Kreide als Sonnenschutz.

Wir halten in einer kargen Ebene, Ali breitet einen Teppich aus, wir trinken Tee. Ist er religiös? "Manche Beduinen sind Christen, andere Moslems, ich bin Moslem." Die Stille beruhigt. Dann grinst Ali: "Hier wurde Rambo 3 gedreht."

"Floaten" im Toten Meer

Die Abkühlung danach im Toten Meer tut gut. Urlauber tappen vorsichtig ins Wasser, wollen nicht recht glauben, dass einem der extrem hohe Salzgehalt trägt. Der Mineralstoffgehalt von 300 Gramm pro Liter ist weltweit einzigartig.

Biblische Oase

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Weiter geht es nach Ein Gedi. Die Oase voll Wasserfällen, exotischer Flora und seltenen Tieren liegt in einer Schlucht östlich des Toten Meeres. Ein perfekter Ort zum Wandern und Verweilen. Laut Bibel hat David hier vor dem Zorn König Sauls Zuflucht gefunden.

Im Gewirr der Gassen Jerusalems

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Überhaupt begleitet Religionsgeschichte Israel-Besucher auf Schritt und Tritt, vor allem in Jerusalem. Der Duft von Gebäck und Weihrauch weht durch die Gassen der Altstadt. Händler preisen Rosenkränze, T-Shirts und frische gepressten Granatapfelsaft an.

Die Via Dolorosa, der Leidensweg Jesu, ist Anziehungspunkt vieler Gläubiger. Eine US-Pilgergruppe zieht schnellen Schrittes betend vorbei, eine der Pilgerinnen filmt sich dabei – ohne über Pflastersteine zu stolpern – selbst mit ihrem iPad. Moderner Glaube sozusagen.

Sportliches Tel Aviv

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Lockerer und jugendlicher gibt sich Tel Aviv, die Party-Metropole am Mittelmeer. Radfahrer und Läufer tummeln sich auf der kilometerlangen Strandpromenande, die sich mit Segways bequem erkunden lässt. Café-Besucher beobachten Schwimmer und Stand-up-Paddler im Meer. 24 Grad Celsius um 9 Uhr morgens – Mitte November. Da ist das nass-kalte Wetter zu Hause schnell vergessen.
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AnreiseIsraels nationale Fluglinie EL AL bietet bis 5. April 2017 einen Sondertarif ab 192 € für Flüge WienTel AvivWien.www.elal.at
Für Ein- und Ausreise am Flughafen zusätzliche Zeit einplanen!

Beste Reisezeit Klimatisch günstig: Frühjahr und Spätherbst. Badeurlaub lässt sich bis November ausdehnen.

Essen und Trinken Traditionelle Küche mit modernem Flair: The Blue Rooster, Tel Aviv thebluerooster.co.il
– Tishreen, Nazareth, tishreen.rest.co.il

Hotel Im King David Hotel in Jerusalem nächtigten bereits Könige und Präsidenten. www.danhotels.com

Währung 1 € = 4 NIS (Neuer Israelischer Schekel)

Sicherheit Aktuelle Infos: bmeia.gv.at

Visum Der Reisepass muss noch mindestens sechs Monate gültig sein. Bei der Einreise erhält man ein kostenloses Besucher-Visum.

Angebot Rundreise „Ein Land – zwei Völker“ mit Tel Aviv, Haifa, Galiläa, Bethlehem und Jerusalem. 7 N inkl. Ausflüge und Verpflegung laut Programm ab 1155 €/P/DZ. Termine von 21.2. bis 28.11.’17 Buchbar in Ruefa Reisebüros, ruefa.at

Auskunft Staatliches Israelische Verkehrsbüro in Berlin. goisrael.de

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