Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt

Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt
Neuer Luxus auf der "Insel des Glücks": Das reichste Emirat hat auf Saadiyat Island ein neues Ferienparadies hingezaubert und setzt auf mehr Natürlichkeit als Dubai.

Das Déjà-vu nach eineinhalb Stunden Autofahrt von Dubai nach Abu Dhabi währt nur kurz: Ja, es gibt auch in der reichsten Stadt der Welt Staus und Baustellen-Chaos, Hochhäuser sind ebenfalls zuhauf vorhanden, aber vorgeschriebene Bauhöhen haben ein Wettrüsten à la Turmbau zu Dubai verhindert. Auf den Straßen begegnet man wie in Dubai einem Multikulti-Mix aus verschleierten Frauen, weiß gewandeten Arabern und westlich-chic gekleideten "Zuag’rasten" aus aller Welt.

Das war’s dann aber auch schon mit der Gemeinsamkeit. Abu Dhabi ist viel größer und trotzdem relaxter als der gigantomanische Nachbar. Wer auf der Kilometer langen Uferpromenade Corniche entlangspaziert, erlebt Emiratis und Gastarbeiter in friedlichem Nebeneinander beim Eisschlürfen, Beachvolleyball, Radfahren, Skaten. Dass freilich die muslimischen Sitten gewahrt bleiben, ist auch hier oberstes Gebot.

Naturstrände

Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt

Besonders stolz sind die Scheichs von Abu Dhabi darauf, 200 echte Inseln zu haben. Keine "Palme", keine "Welt", wie sie die Dubai-Emire für Milliarden aufgeschüttet haben. Natürliche Eilande, teils wunderbare Naturparadiese mit Stränden, auf denen Schildkröten brüten.

Mit einer solchen Insel will das "Chef-Emirat" Abu Dhabi jetzt dem Trendsetter-Nachbarn in Sachen Tourismus Konkurrenz machen: Auf Saadiyat Island – der "Insel des Glücks" rund 500 Meter von der Hauptstadt entfernt – haben schon die ersten Luxus-Strandhotels eröffnet.

Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt

Das "The St. Regis Abu Dhabi" etwa ist ein cool designtes Resort der renommierten Starwood-Kette, das seit Dezember vom feinen Strand über betreuten Kinderbereich bis zum Top-Büfett und Grill-Spezialitätenrestaurant alle Stückerln spielt. Mit 18-Loch-Golfplatz und Butler-Service. Besondere Spezialität ist nicht nur die arabische Variante des "Bloody Mary"-Cocktails mit orientalischen Gewürzen, sondern vor allem ein Lounge-Bereich für Früh- oder Spätankommende samt Dusche und Fitness-Geräten.

Als der KURIER das Ressort vorige Woche besuchte, war es allerdings noch in der "Soft Opening"-Phase und Baustelle: das Fischrestaurant wird erst in einigen Wochen eröffnet, mit kleinen (Bohr-)Arbeiten vor allem im Garten muss gerechnet werden.

Delfine

Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt

Ebenfalls erst wenige Monate alt, aber schon ganz fertig zeigt sich das benachbarte Park Hyatt Saadiyat Island. Die Lobby ist ein wenig düsterer als die des "The Regis", aber auch hier scheinen, wie der KURIER-Blitzbesuch ergab, Service, Strand und Interieur 1a zu sein. Für süße Sünden sorgt ein Grazer Patissier, der die Vorzüge von Saadiyat Island anpreist: "Auf unserem Strand brüten im Oktober die Schildkröten. Darum werden unsere Gäste auch auf Holzpfaden zum Strand geführt, um die Brutstätten nicht zu stören. Mit etwas Glück kann man vom Strand aus Delfine beobachten." Besonderes Plus: Privatvillen mit eigenen Pools. Beide Resorts verfügen zudem über schöne Spa-Bereiche – mit einem Nachteil, mit dem man in allen muslimischen Ländern leben muss: Die Relaxzonen sind für Damen und Herren getrennt. Am Strand gibt’s aber keine Geschlechtertrennung.

Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt

Die beiden Luxusreviere sowie ein bereits eröffneter Monte Carlo Beach Club sind erst der Vorgeschmack auf das, was sich auf Saadiyat entwickeln soll: Bis 2017 möchten die Scheichs hier endlich die schon länger angekündigten Museen realisieren – von Guggenheim über Louvre bis zum Performing Arts Center mit Opernhaus und fünf Theatern. Die Projekte hatten sich zuletzt unter anderem wegen rechtlicher Unklarheiten verzögert. Insgesamt wollen die Scheichs 1,5 Mrd. Euro für weitere 5*-Hotels, Privatvillen, drei Yachthäfen und Parks investieren.

Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt

Abu Dhabi hat aber noch andere touristische Highlights zu bieten: etwa die Scheich-Zajid-Moschee, ein Prachtbau mit 80 Kuppeln aus weißem Marmor, dem größten Kronleuchter aus Swarovski-Kristall und dem größten Teppich der Welt (5625 m² – fast ein Fußballfeld). Ebenfalls pompös: Emirates Palace, eines der luxuriösesten Hotels der Welt. Ein Abstecher lohnt sich ins Falkenspital, wo die deutsche Leiterin Interessantes über die Haustiere der Scheichs erzählt. Und die Rub-Al-Khali-Wüste, eine einzige Sandkiste, ist ein tolles Gelände für Jeep- und Kameltrips, mittendrin thront das Top-Hotel Anantara.

Schnellste Achterbahn fast ohne Schlange stehen

Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt

Ferrari World – Wer wie ich an einem Freitagvormittag durch die Ferrari World auf der Insel Yas (ca. Autostunde von Abu Dhabi City entfernt) marschiert, gerät ins Staunen. Weniger wegen so spektakulärer Attraktionen wie der schnellsten Hochschaubahn der Welt als wegen der Menschenleere: Am muslimischen Feiertag sind die meisten Parkplätze leer, fast alle Highlights kann man ohne Warteschlange genießen, nur bei der Hochschaubahn "Formula Rossa", die in 4,9 Sekunden von 0 auf 240 km/h beschleunigt, muss man ein paar Minuten warten. Dasselbe gilt auch für den Ferrari-Simulator, wo man sein Geschick als Rennfahrer testen kann. Die Ferrari World ist vor allem ein Vergnügungspark à la Disneyland, wo sich alles rund um die Formel 1 dreht.

Echte Ferrari-Modelle sind ebenso zu sehen wie ein Überblick über die Geschichte des Rennsports, aber bei der rasanten Fahrt ins Innere eines Ferrari-Motors wird man vor allem nass, aber wenig informiert.

www.ferrariworldabudhabi.com

Infos

Abu Dhabi: Die reichste Stadt der Welt

Beste Reisezeit

November bis April bei Tagestemperaturen zwischen 20 und 30 Grad. Die Meerestemperaturen liegen in dieser Zeit bei 22 bis 25 Grad.

Auskünfte

Abu-Dhabi-Tourismus-Vertretung in Frankfurt,
Tel.: 0049 69/299 253 90,
www.visitabudhabi.com
www.saadiyat.ae

Mehr zum Thema

  • Bilder

  • Hauptartikel

  • Hintergrund

Kommentare