Winter der Extreme

Winter der Extreme
Die Wetterbilanz von Dezember bis Februar zeigt extreme Unterschiede bei der Temperatur und den Neuschneemengen.

Der Winter präsentierte sich mit fast normalen Werten - zumindest wenn es nach der Statistik geht. So war es laut Hoher Warte unterm Strich ein ungewöhnlich warmer, schneearmer Dezember und ein warmer, ungewöhnlich schneereicher Jänner. Mit dem ungewöhnlich kalten Februar ergibt das summa summarum einen fast normalen Winter.

Wenn man ins Detail geht, sieht das aber gleich ganz anders aus. „Extreme Unterschiede gab es zum Beispiel beim Neuschnee. Im Süden Österreichs hat es weniger als die Hälfte eines durchschnittlichen Winters geschneit. An der Nordseite der Alpen gab es stellenweise doppelt so viel Schnee wie im langjährigen Mittel, zum Beispiel in St. Anton am Arlberg mit einer Neuschneesumme von rund vier Metern“, sagte Alexander Orlik von der Hohen Warte.

Extrem waren auch die Temperaturschwankungen in diesem Winter, etwa in Wien: Zunächst 25 Tage kein Frost, kurze Zeit später 12 Tage in Serie unter minus 10 Grad. Beides kam in den letzten 140 Jahren erst zwei Mal vor. Kältester bewohnter Ort war in diesem Winter Tannheim in Tirol mit minus 28,9 Grad am 6. Februar. Wärmster Ort war Güssing im Burgenland mit plus 20,9 Grad am 24. Februar.

Besonderheiten gab es auch in Sachen Sonne: In Vorarlberg und Tirol war es ungewöhnlich trüb. So liegt Innsbruck 15 Prozent unter dem Wert eines durchschnittlichen Winters. So wenig Sonne gab es hier zuletzt 1994/95.

Zu kalter Februar

Besonders frostig fiel der Februar aus. Laut dem Wetterdienst Ubimet war es der kälteste Februar seit 27 Jahren. „Die Temperaturen liegen verbreitet um 3 bis 5 Grad unter dem langjährigem Durchschnitt, im Westen werden sogar negative Abweichungen von bis zu 6 Grad erreicht“, sagt Clemens Teutsch vom Wetterdienst Ubimet über den frostigen Februar.

Allerdings änderte sich das Wetter in der zweiten Monatshälfte markant. So kletterte das Quecksilber am 24. Februar in Güssing (B) sogar bis auf 20,9 Grad, ähnlich warm war es auch in Fürstenfeld mit einem Höchstwert von 19,7 Grad.

Die letzten kräftigen Schneefälle gab es im Zuge der Wetterumstellung in der Mitte des Monats. „In Verbindung mit heftigem Wind fiel besonders in den Nordalpen und im Arlberggebiet etwa einen Meter Neuschnee. Die Lawinensituation war in Folge wieder sehr prekär, zahlreiche Abgänge vom 17. bis 21. Februar belegen das leider eindrucksvoll“, erklärt Clemens Teutsch von Ubimet.

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