Wachstum – aber wie?

Wachstum – aber wie?
Obama mahnt von Europa Wachstum ein, kann es aber selbst nicht in Gang bringen.

Sparen und solide haushalten, um die Schuldenberge abzutragen – mit dieser Forderung, wie sie immer wieder von Angela Merkel kommt, steht die deutsche Kanzlerin international fast alleine da. Auch US-Präsident Barack Obama predigt den Gegenkurs: Schuldenabbau schön und gut. Essenziell aber sei es, das Wachstum zu stimulieren und neue Jobs zu schaffen.

Doch bei allen Mahnungen an die Adresse Europas, und vor allem an jene Merkels, vergaß der US-Präsident beim G-8-Gipfel eine Kleinigkeit: Ihm selbst sind für staatlich finanzierte Konjunkturprogramme die Hände gebunden. Will der demokratische Präsident die Wirtschaft mit kreditfinanzierten Ausgaben ankurbeln, wird er erneut am republikanisch dominierten Kongress scheitern. Ruft Obama also nach Maßnahmen, die er nicht durchsetzen kann, riecht das verdächtig nach Wahlkampf und wohlklingenden, aber leeren Worten.

Und es lässt alle Bürger, auch im alten Kontinent, ratlos mit der Frage zurück, woher all die Wachstums-Apologeten den Stimulus für einen durchschlagenden Schub nehmen wollen. Die Antwort kann nur lauten: mit neuen Schulden. Hören wird man das aber von all jenen, die in nächster Zeit Wahlen gewinnen wollen, wohl eher nicht.

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